Trockenrasen – Leben am Limit

22. Juni 2006

Wer in den Zicker Bergen die Augen schließt könnte glauben, Rügen wäre eine Insel im Mittelmeer: Zikaden verleihen dem südlichen Ende Rügens mit ihrem Zirpen das Flair einer sizilianischen Olivenplantage.

Auch was die Temperaturen angeht kann es hier, im südlichen Teil des Biosphärenreservates Südost-Rügen ziemlich heiß hergehen. Um die 70 Grad Celsius können in Bodennähe während der Sommermonate erreicht werden. Hitze, Trockenheit, Nährstoffarmut und hohe Sonneneinstrahlung machen diesen Lebensraum zu einem Extremstandort  – Tiere und Pflanzen mussten erfinderisch sein, um überleben zu können.

Fleischige Blätter etwa,  Schutzpigmente, die wirken wie Sonnencreme, oder ein greisenhaftes, weißes Haarkleid schützen vor Austrocknung und Sonnenbrand. Nicht umsonst finden sich hier zahlreiche Arten, die auch im mediterranen Raum zu Hause sind: Oregano beispielsweise gehört dazu.

Doch Trockenrasen sind empfindlich: Nur, wenn sie regelmäßig beweidet und von Büschen befreit werden, können sich diese artenreichen Schatzkammern erhalten, denn gegen Bäume haben die Licht liebenden Arten keine Chance.

20.06.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

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