Kegelrobben in der Ostsee

6. Dezember 2009

Noch vor rund 100 Jahren gab es in der Ostsee etwa 100 000 Kegelrobben. Der damalige Bestand an den ostdeutschen Küsten wird auf 100 bis 200 Tiere geschätzt. Von Fischern als Konkurrenten angesehen, wurden die Tiere gnadenlos gejagt. Die preußische Regierung zahlte fünf Reichsmark für jedes abgeschossene Tier. 1920 wurde in Pommern das vermutlich letzte Tier erlegt. (ddp)

Im Jahre 1993 lebten höchstens noch 6000 Kegelrobben in der Ostsee. Doch die Bestände erholten sich vor allem vor den Küsten von Finnland, Schweden und Estland. Inzwischen werden auf den traditionellen Wurfplätzen wieder etwa 22 000 Tiere gezählt.

Etwa seit 1997 wurden vor Mecklenburg-Vorpommerns Küste immer wieder einzelne Tiere gesichtet. Experten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) hatten 1998 festgestellt, dass es an der ostdeutschen Küste noch immer viele geeignete Habitate für die Meeressäuger gibt. Die Idee, etwa 50 aus Estland stammende Jungtiere auf Rügen wieder anzusiedeln, scheiterte 2001 am Widerstand von Fischern. Seit 2003 werden im Greifswalder Bodden wieder regelmäßig Tiere beobachtet. Inzwischen halten sich die etwa 15 Kegelrobben ganzjährig dort auf. Es gibt sogar Anzeichen dafür, dass auf Usedom die ersten Jungen geboren wurden.

(Quelle: Bundesamt für Naturschutz)

ddp/som/pon

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