Biosphärenreservat

3. Dezember 2009

Kultur, Landschaft, Meer und mehr

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Das Biosphärenreservat Südost-Rügen wurde 1990 gegründet und 1991 mit der Anerkennung durch die UNESCO in das Weltnetz des MaB-Programms aufgenommen. Es liegt im Südosten der Ostseeinsel Rügen.
Mit ihm wurde ein repräsentativer Landschaftsausschnitt des nordostdeutschen Tieflandes unter Schutz gestellt, der auf kleinstem Raum alle Landschafts- und Küstenformen des mecklenburg-vorpommerschen Küstenraumes widerspiegelt. Land und Meer sind tief ineinander verzahnt. Halbinseln und Küstenvorsprünge werden einerseits durch schmale Landstreifen miteinander verbunden, andererseits durch Bodden und Wieken voneinander getrennt. Feinsandige, breite Sandstrände an der Ostseeküste wechseln mit schroffen Steilküsten, an deren Kliffüßen imposante Blockstrände entstanden sind.

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Boddenseitig werden die Ufer meistens von breiten Schilfgürteln gesäumt. Ausgedehnte Buchenwälder oder Magerrasen prägen Endmoränenstandorte, Wiesen und Weiden die nacheiszeitlich entstandenen Niederungen.
So groß wie die natürliche ist auch die kulturelle Vielfalt. Die Zeugnisse menschlicher Siedlung und Kultur reichen von den Großsteingräbern der Jungsteinzeit über die bronzezeitlichen Hügelgräber, die slawischen Burgwälle, die mittelalterlichen Kirchen und Dorfstrukturen, den Klassizismus und die Bäderarchitektur bis in die Moderne. Hervorzuheben ist das Erbe des Fürsten Wilhelm Malte I. zu Putbus, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit seiner Residenzstadt Putbus einen Höhepunkt des norddeutschen Schinkel-Klassizismus schuf und weite Teile der Rügenschen Landschaft mit einer Kombination aus hohem ästhetischem Anspruch und wirtschaftlichem Aufschwung zu einem Vorläufer des heutigen Biosphärenreservats machte.

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Zu den Wahrzeichen des Biosphärenreservats gehört auch die Rügensche Kleinbahn „Rasender Roland“ als traditionsreiches Verkehrsmittel und Kulturdenkmal.
Landwirtschaft und Fischerei waren über Jahrtausende die tragenden Säulen von Wirtschaft und Kultur. Seit gut 100 Jahren hat sich der Tourismus zur wichtigsten Einnahmequelle entwickelt.

Daten & Fakten

Gründungsjahr
1990

Geographische Lage
südöstliches Rügen mit Teilgebieten Granitz, Mönchgut, Umgebung von Putbus, Insel Vilm, nördlicher Teil des Rügischen Boddens

Größe
23500 ha

Landschaftstypen
Naturraum mit allen Küsten- und Landschaftsformen des mecklenburg-vorpommerschen Küstenraums, Magerrasen, Salzwiesen, Buchenwälder Wald: 2773 ha Acker: 3637 ha Grünland: 1310 ha Gewässer: 12600 ha Siedlung u. Verkehr: 3180 ha

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