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Gelb, gelb, gelb sind alle meine Kleider

1. Juni 2022

Gelb, gelb, gelb ist alles, was ich seh’…

Ob Federkleid oder Blütenkleid, auf der heutigen Wanderung durch das Mönchgut sprang mir die Farbe etliche Male ins Auge. Den Anfang machte der Besenginster, der sich auf dem Fliegerberg in voller Blütenpracht zeigte. Obwohl der Besenginster das Monem „-ginster“ in sich trägt, gehört er nicht zur Gattung Ginster, sondern zum Geißklee. Der Rest des Namens führt uns nicht in die Irre. Aus den Zweigen des Strauches wurden früher tatsächlich Besen gefertigt. Hasen und Rehwild nutzen die Besenheide aber nicht zum fegen, sie „verputzen“ stattdessen die Sprosse der Pflanze ungeachtet der giftigen Alkaloide. Auch 57 Schmetterlingsarten laben sich an dem Grün und nutzen es als Raupenfutter. Für Hummeln und mehrere Wildbienenarten sind hingegen die Blüten interessanter. Übrigens… wenn Sie sich mehr Biodiversität im eigenen Garten wünschen, ist der Besenginster ein guter Verbündeter!

Am Fuße des Besenginsters öffnet täglich das Mausohr-Habichtskraut von 8:00 – 15.00 seine gelben Blüten. Allerdings wirkt die kleine Rosettenpflanze nur für uns Menschen gelb. Für ihre Bestäuber, zum Beispiel die Zottelbiene, erscheint die Blüte zweifarbig. Der Grund hierfür findet sich in den Randbereichen der Blüten, die im Gegensatz zum Rest des Blütenkorbes UV-Licht reflektieren. Die Schirmchenflieger, die sich im Anschluss mit der Samenbildung in der Blüte entwickeln, können bis zu 10 km weit fliegen! Unglaublich, oder? Verwendung findet das kleine Habichtskraut u.a. als Augenarznei, was dem Kraut seinen Namen einhandelte. Der Sage nach sollen Habichte mit dem Milchsaft der Pflanze ihre Augen schärfen. Auch die Enden der Zungenblüten erinnern an Habichtsschwingen. 

Ganz anders kam der Große Klappertopf zu seinem Namen, der mir am Fuße des Schafberges und den angrenzenden Feuchtwiesen ins Auge stach. Die lockeren, reifen Früchte klappern bei Wind auffallend laut im Blütenkelch bzw. „-topf“ der Pflanze. Jetzt blüht der Halbschmarotzer jedoch noch zitronengelb und wird, wie der Besenginster, überwiegend von Hummeln bestäubt. Klappertopfarten zapfen mit speziellen Wurzeln (Haustorien) die Wurzelsysteme benachbarter Pflanzen an und entnehmen dort hauptsächlich größere Mengen Wasser. Landwirte tauften die Klappertöpfe deshalb auf die Namen „Milchdieb“ oder „Milchschelm“, da Gräser in ihrer Nähe weniger gut gedeihen. Trotz seiner raffinierten Lebensweise ist der Große Klappertopf in Deutschland inzwischen selten geworden und steht auf der Roten Liste der bedrohten Blütenpflanzen.

Etwas abseits des Großen Klappertopfes auf dem Schafberg steht die Weiße Schwalbenwurz, deren Blüten heute gelblichweiß dreinschauen. Die Weiße Schwalbenwurz ist die einzige heimische Vertreterin der Seidenpflanzengewächse, die ansonsten größtenteils in den Tropen zu finden sind. Auch ihre Blüte hat eine Besonderheit! Sie versprüht einen fischartigen Geruch, durch den besonders Fliegen angezogen werden. Machen diese bei ihren Besuch eine falschen Schritt, gehen sie in die „Klemmfalle“. Beim Versuch sich zu befreien wird der Klemmkörper mitsamt den daran fixierten Pollen herausgezogen. Eine raffinierte Art, sich die Blüten bestäuben zu lassen! 

Für den letzten gelben Farbklecks auf der Wanderung sorgte die Schafstelze, die heute in unseren offenen Kulturlandschaften beheimatet ist, da ihr ursprünglicher Lebensraum, die Feuchtwiesen, immer mehr verschwindet. Damals wie heute macht sie auf dem Mönchsgut ihrem Namen alle Ehre und „stelzt“ auf der Suche nach Nahrung den Weidetieren nach.

Vogelbeobachtungen auf der Robben-Expedition

14. Dezember 2009

Der Greifswalder Bodden ist Teil eines europäischen Schutzgebietnetzwerkes, welches  „Natura 2000“ genannt wird.  Der  Zweck dieses Netzwerkes ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume.

Der Greifswalder Bodden befindet sich im Südwesten der Ostsee, daher friert er im Winter kaum noch zu. Viele Wasservögel aus dem Norden,  zum Beispiel aus Grönland, Island oder Skandinavien,  suchen in den Wintermonaten eisfreie Wasserflächen im Süden auf. So kommt es, dass wir auf dem Greifwalder Bodden im Winter viele gefiederte Gäste aus den nördlichen Regionen beobachten können.
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