Monatsarchiv für Juli 2006

Rasender Roland

19. Juli 2006

Ein unverwechselbarer nostalgischer Bestandteil der Insel Rügen ist eine der letzten, im ständigen Nahverkehrsbetrieb betriebenen Dampfbahnen Deutschlands. Wegpunkte, die der Rasende Roland auf seiner als Kleinspur ausgelegten Tour durch die Granitz und das Mönchgut passiert, sind unter anderem das scheinbar nie schlafende mondäne Ostseebad Binz, das Jagdschloß Granitz, der neue Kurpark im Ostseebad Göhren, die Kulturhauptstadt Putbus und das verschlafene Fischerdorf Lauterbach mit der Fährverbindung zur Insel Vilm. Besonders in letzter Zeit hat der „Rasende Roland“ seinen Ruf als touristisches Kleinod der größten und schönsten Insel Deutschlands weiter aufpolieren können. Neben den Aufgaben der reinen Personenbeförderung, ist die Kombikarte für die Fahrt sowie zum gleichzeitigen Besuch der Mönchguter Museen in Göhren, besonders für Familien ein unschlagbares Angebot.

Willkommen im Family Club – reger Andrang bei zweiter Welcome Party

17. Juli 2006

Mit der zweiten Welcome Party dieser Saison hat der Family Club am Sonntag sein aktuelles Programm vorgestellt. In der angenehmen Atmosphäre des Beach Camp konnten sich die Gäste an den verschiedenen Ständen über die Projekte der Woche informieren. Viele nutzten die Gelegenheit und meldeten sich gleich für einzelne Programmpunkte an.

Welcomeparty_Family Club_15.06.06 014.jpg

Claudia Lein erklärt das Wochenprogramm – ihr Gast wird sich gleich für die Tour in den Nationalpark Jasmund anmelden. Foto: Katharina Grund

Heiß begehrt waren etwa die Plätze in Melanies Schnorchelschule. Innerhalb kürzester Zeit war die Veranstaltung ausgebucht. Aber auch die UrlaubsRanger-Projekte fanden regen Zuspruch: „Das finde ich toll hier, man geht aus dem Appartement und kann gleich etwas entdecken. So ein Angebot findet man sonst nirgends“, schwärmte eine Mutter. Ihr Sohn hatte sich gerade für Claudias Uferschwalben-Exkursion angemeldet. Damit ist er auf dem besten Weg ein echter JuniorRanger zu werden, erfuhr der Junge und freute sich schon auf seinen JuniorRanger-Pass, den er bei der ersten Veranstaltung mitnehmen darf.

WelcomeParty_Family Club_18.06.2006.jpg

Unter dem Binokular eröffnen sich neue Welten – nächste Woche werden die beiden Jungs bei Melanies Strandlabor zu JuniorRangern. Foto: Katharina Grund

Während andere noch Informationen zu den Radtouren der Woche sammelten oder sich im Bogenschießen versuchten, genossen die ersten Gäste schon das Lagerfeuer und bestanden als UrlaubsRanger in Gedanken ihr erstes Wildnisabenteuer oder begaben sich mit dem WWF-Segelkutter auf Exkursion in die Vogelwelt der Having.

Welcomeparty_Family Club_15.06.06 010.jpg

Zeit zum Träumen – am Lagerfeuer im Family Club-Beach Camp werden Pläne für die kommende Woche geschmiedet. Foto: Katharina Grund

17.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Allgemein
  • Kommentare deaktiviert für Willkommen im Family Club – reger Andrang bei zweiter Welcome Party

Kleintiersafari – Abenteuer im Zwielicht

13. Juli 2006

Draußen ist es heiß, die Luft steht. Der Wald hinter dem Göhrener Bahnhof erscheint wie eine kühle Oase – der ideale Ort für eine Kleintiersafari. Ausgerüstet mit Becherlupen und speziellen Pinzetten streifen die UrlaubsRanger durch die dünne Laubschicht, hoch über ihren Köpfen schließt sich ein dichtes Blätterdach. Das Laub einer 150 Jahre alten Buche würde nebeneinander gelegt zwei Fußballfelder bedecken, erklärt Jens Otto und stellt die Forscher vor das erste Rätsel: Wohin sind die Blätter vom Vorjahr verschwunden?

In einer Hand Dreck verbergen sich mehr Tiere als Menschen auf der Erde leben und alle arbeiten sie daran das Laub zu zersetzen, erfahren die Gäste. Kurze Zeit später lernen sie die unscheinbaren Winzlinge persönlich kennen. „Hol die!“, ruft Maria ihrem kleinen Bruder zu. Er versucht verzweifelt eine staksende Spinne einzufangen. „Die ist zu schnell!“, flüstert der kleine Forscher aufgeregt.

Der Wald hinter dem Göhrener Bahnhof steckt voller Geheimnisse – in einer Hand voll Dreck verbergen sich mehr Tiere als Menschen auf der Erde leben. Foto: Katharina Grund

Stattdessen kullert eine harte Kugel in die rote Sammelbox. Noch hat sie keinen Namen. Doch mit der Bestimmungstafel in der Hand werden die UrlaubsRanger zu Experten: einen Saftkugler haben sie gefunden. Um ihn herum wuseln Mistkäfer, Tausendfüßler und Steinkriecher, die allesamt in der Becherlupe zu bizarr geformten Kunstwerken werden. Am Ende kriechen und krabbeln sie unbeschadet zurück in die Freiheit. Doch bei den UrlaubsRangern haben sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

13.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Kleintiersafari – Abenteuer im Zwielicht

Mönchguttour – Streifzug durch eine einzigartige Kulturlandschaft

13. Juli 2006

Hinter dem Tor zum Naturschutzgebiet Zicker Berge im Unesco-Biosphärenreservat Südost-Rügen wird es bunt. Kaum zu glauben, dass über der hügeligen Landschaft vor 15 000 Jahren noch eine Eisdecke lag, die etwa so hoch war wie die bayrischen Alpen. Heute zirpen hier Feldgrillen und verwandeln das südliche Ende der Halbinsel Mönchgut in einen Konzertsaal.

Zicker Berge_Jun06_Jens Otto.jpg

Auf den Magerrasen der Zicker Berge herrscht eine beinahe südländische Atmosphäre. Foto: Jens Otto

Der Weg führt die UrlaubsRanger erst über weichen Sand und dann mitten hinein in die Magerrasen der Zicker Berge. Wenig Nährstoffe gibt es hier und während der Sommermonate kann es ziemlich heiß hergehen: Um die 70 Grad Celsius werden in Bodennähe erreicht, erfahren die Gäste. Sogar Oregano gedeiht– ein Gewächs, das man wohl eher aus dem Mittelmeerraum kennt. Pflanzen und Tiere leben unter extremen Bedingungen, deshalb sind raffinierte Anpassungen gefragt.

Zicker Berge_27.06_Oregano.jpg

Der Oregano hat sich an extreme Bedingungen angespasst: Seine Blätter sind mit einer feinen Wachsschicht überzogen, die wie Sonnencreme wirkt. Foto: Katharina Grund

Vorsichtig streichen die UrlaubsRanger über die Blätter einer kleinen Pflanze. Jeder spürt die feinen, borstigen Härchen. „Die wirken wie ein kleiner Wald“, erklärt Jens Otto anschaulich. Sie halten den Wind ab und schützen das Habichtskraut vor zu großer Verdunstung. „Auf dem Weg zum Kliff werden wir noch andere Experten treffen“, verspricht er.

Nicht viel später beginnt es zu stürmen. Doch die Gruppe will unbedingt noch Orchideen sehen. Die blassen Schmarotzer verstecken sich in Schutzzone I, im Buchenwald hoch über dem Meer. Auf ihrem Weg durch das dichter werdende Gebüsch spüren die UrlaubsRanger am eigenen Leib was „Kernzone“ bedeutet. Die Büsche rücken enger zusammen. Wie in einem Nationalpark wird hier die Natur sich selbst überlassen.

In der Pflegezone hingegen greift der Mensch ein. Schließlich würden die Magerrasen ohne regelmäßige Beweidung mit der Zeit verschwinden und mit ihnen eine Reihe vom Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten. Hier wird eine ganz besondere Kulturlandschaft geschützt, erklärt Jens Otto – Natur, die es ohne den Menschen nicht geben würde.

Zicker Berge_Schafe.jpg

Ohne sie wären die Zicker Berge längst mit Wald bedeckt – Schafe befreien die Magerrasen von aufkommenden Büschen und Sträuchern. Foto: Katharina Grund

13.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Mönchguttour – Streifzug durch eine einzigartige Kulturlandschaft

Bewohner der Steilküste – Uferschwalben hautnah

10. Juli 2006

Auf Geheimwegen führt Claudia die Gruppe zum Südstrand. Über eine schmale Holztreppe geht es hinunter zum Meer. Dann stehen die UrlaubsRanger vor senkrecht aufragenden Steilwänden. Durchlöchert wie ein Schweizer Käse leuchten sie hell in der Morgensonne.

Dicht an dicht – die Steilküste am Göhrener Südstrand bietet hunderten von Uferschwalben Unterschlupf. Foto: Katharina Grund
Genauso lieben es die Uferschwalben. Schon während Claudia über sie erzählt schießen die schlanken schwarzen Tierchen mit dem hellen Bauch wie Pfeile dicht über die Köpfe der UrlaubsRanger hinweg. Bis zu 50 Kilometer pro Stunde können sie schnell werden, erfahren die Gäste. „Heute ist viel los“, freut sich Claudia. Gut so. Schließlich wollen die UrlaubsRanger sehen, wie viele der Bruthöhlen in der sandigen Wand von Uferschwalben besetzt sind – Daten, die dem Naturschutzbund (NABU) helfen, die kleinen Tierchen zu schützen.

Ein scharfer Blick ist gefragt – UrlaubsRanger sammeln wichtige Daten für den Naturschutzbund (NABU). Foto: Katharina Grund

Derzeit ist das Unesco-Biosphärenreservat Südost-Rügen mit seinen Steilufern einer der bedeutendsten Verbreitungsschwerpunkte für Uferschwalben an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns.
Die Luft ist heiß. „Da ist richtig Action jetzt!“, staunt ein Gast, das Fernglas dicht an die Augen gepresst. „Achtung Anflug!“, ruft er und seine Frau notiert sofort, welches der Löcher die Uferschwalbe ansteuert. Die Brutröhren reichen bis zu einem Meter tief in die Wand hinein – die Jungen sind optimal vor Fressfeinden geschützt. „Ist der Bestand seit dem letzten Jahr größer geworden?“, fragt der kleine Christoph. Er weiß, dass die UrlaubsRanger bereits 2005 unterwegs waren, um die Uferschwalben zu beobachten. Um die 300 Brutpaare hatten im letzten Jahr ihre Höhlen in die vegetationslose Steilküste gegraben. Auf die Ergebnisse dieses Jahres muss er noch ein wenig warten.

10.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Bewohner der Steilküste – Uferschwalben hautnah

Werde ein echter JuniorRanger!

7. Juli 2006

Kommst du mit auf Kleintiersafari, hast den Mut dich dem Wildnisabenteuer zu stellen oder besuchst mit uns Teichmolch & Co? Dann bist du gut im Rennen ein JuniorRanger zu werden. Für jedes UrlaubsRanger-Abenteuer, das du mit uns erlebst darfst du dir einen schicken Stempel abholen. In deinem JuniorRanger-Pass kannst du diese Stempel sammeln. Und wenn du mindestens drei davon besitzt, bist du nicht mehr nur einfach Feriengast – ab dann darfst du dich einen echten „JuniorRanger“ nennen. Wenn du es schaffst alle Veranstaltungen der UrlaubsRanger zu besuchen wirst du sogar zum „Drei-Sterne-JuniorRanger“ befördert!

Der Pass ist prall gefüllt mit spannenden Fragen und Geschichten rund um die Natur. Also, selbst wenn du die drei Stempel nicht zusammen bekommst, solltest du dir das kleine Heftchen beim nächsten UrlaubsRanger-Abenteuer schnappen. Dann kannst du zu Hause weiterforschen oder hast einfach eine schöne Erinnerung an deine Zeit im Family Club im Reisegepäck. Worauf wartest du noch? Komm vorbei!

10.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Allgemein
  • Kommentare deaktiviert für Werde ein echter JuniorRanger!

Having Monitoring – Unterwegs im Vogelparadies

7. Juli 2006

Der Wind frischt auf – mit dem Seekutter Seedüwel geht es von Seedorf aus hinaus auf die Having, einen Teil des Greifswalder Boddens im Süden des Biosphärenreservates Südost-Rügen. Die Gruppe aus zwölf UrlaubsRangern ist gespannt. Grüne Schilfgürtel gleiten zu beiden Seiten vorbei. „Da ist ein Schwan!“, flüstert Marie begeistert, ohne den Blick vom Fernglas zu heben. Von der anderen Seite des Bootes wehen aufgeregte Stimmen herüber – hier ist eine ganze Familie in Aktion.

Das WWF-Projekt „Having Monitoring“ ist fester Bestandteil des Family Club-Programms. Interessierte Gäste können sich an Bord des Seedüwel zweimal wöchentlich auf Entdeckungsreise begeben. Dabei genießen sie nicht nur eine atemberaubende Landschaft. Sie fahren auf den Greifswalder Bodden hinaus, um Vögel zu beobachten, zu kartieren und zu prüfen, ob seltene Arten wieder heimisch geworden sind.  Nebenbei achten sie darauf, dass keine Motorboote die sensiblen Flachwasserbereiche der Having befahren. Durch ihren Einsatz unterstützen die Gäste des Family Club den WWF dabei, das Gebiet als den wichtigen Lebensraum für Brut- und Rastvögel zu erhalten, der es heute ist. Denn ohne das Engagement der freiwilligen Ranger wären diese wichtigen Untersuchungen wegen Personalmangels kaum möglich.

Having Monitoring.jpg

Bei der Kutterfahrt über die Having fliegen den UrlaubsRangern seltene Vögel vor die Linse. Foto: Katharina Grund

Langsam füllen sich die Beobachtungsbögen der UrlaubsRanger. „Auf der Landzunge dort drüben habe ich 46 Silbermöwen gesehen!“, berichtet Marie stolz. Zum Abschied fliegt ein schwarzer Vogel mit geknicktem Hals über den Kutter – ein Kormoran ist das, wissen die UrlaubsRanger jetzt. In Seedorf verlassen die Passagiere das Schiff – stolz einen Beitrag zum Schutz der faszinierenden Vogelwelt Rügens geleistet zu haben.

07.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Having Monitoring – Unterwegs im Vogelparadies

Strandlabor – Forscherreise zwischen Land und Meer

4. Juli 2006

Die Ostsee brandet gleichmäßig an den Göhrener Nordstrand. Mit jedem Wellenschlag schaufelt sie kleine Schätze an Land – der perfekte Tag für ein neues UrlaubsRanger-Abenteuer. Kurz hebt die Biologin Melanie den Deckel einer roten Schachtel – vier Muschelarten verstecken sich darin. Die Kinder merken sich, was sie sehen und durchkämmen eifrig den Spülsaum nach den bunten Kostbarkeiten.

Herzmuscheln sind leicht zu finden, die Baltische Plattmuschel ist seltener. „Die habe nur ich gefunden!“, ruft die neunjährige Clara stolz. Und hört gespannt zu, als Melanie erklärt, warum es nur so wenige Muschelarten in der Ostsee gibt, woher die Herzmuschel ihren Namen hat und warum die Miesmuscheln hier so viel kleiner sind als in der Nordsee. Auf dem Weg zur nächsten Station sind die Augen der Ranger auf den Boden gerichtet – jeder will seine eigene Plattmuschel finden.

Das Fach mit den Herzmuscheln füllt sich schnell – die Baltische Plattmuschel hingegen bleibt heute ein seltenes Fundstück. Foto: Katharina Grund

Je weiter die UrlaubsRanger nach Süden laufen, desto wilder wird der Strand. Jetzt kann das Abenteuer Strandlabor so richtig losgehen. Beim Keschern baut sich Tobias eine Brücke aus Steinen über den breiten Algensaum. Er will mit seiner Becherlupe unbedingt eine Wasserprobe nehmen. Und er hat Glück: Ein Flohkrebs zuckt durch das durchsichtige Gefäß. Die braunen Tierchen fressen Algen und sind sehr wichtig für den Stoffkreislauf im Meer, lernen die Kinder.

Not macht erfinderisch – UrlaubsRanger Tobias baut sich mit Steinen eine Brücke über den Algensaum. So kommt er an die ersehnte Wasserprobe. Foto: Katharina Grund

Zurück im Beach Camp nehmen die UrlaubsRanger die gesammelten Algen noch genauer unter die Lupe. „Wer will eine Perlenkette sehen?“, fragt Clara und mustert erstaunt ein paar glasige Stränge von Rotlagen, die von rostfarbenen Knoten unterbrochen sind. Gerade hatte sie noch einen unscheinbaren Klumpen in der Hand gehabt. Tiere haben die Kinder nicht mit ins Beach Camp genommen. Schließlich sind sie Ranger und die passen auf die Natur auf.

04.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Strandlabor – Forscherreise zwischen Land und Meer

« Vorherige Einträge