Strandlabor – Forscherreise zwischen Land und Meer

4. Juli 2006

Die Ostsee brandet gleichmäßig an den Göhrener Nordstrand. Mit jedem Wellenschlag schaufelt sie kleine Schätze an Land – der perfekte Tag für ein neues UrlaubsRanger-Abenteuer. Kurz hebt die Biologin Melanie den Deckel einer roten Schachtel – vier Muschelarten verstecken sich darin. Die Kinder merken sich, was sie sehen und durchkämmen eifrig den Spülsaum nach den bunten Kostbarkeiten.

Herzmuscheln sind leicht zu finden, die Baltische Plattmuschel ist seltener. „Die habe nur ich gefunden!“, ruft die neunjährige Clara stolz. Und hört gespannt zu, als Melanie erklärt, warum es nur so wenige Muschelarten in der Ostsee gibt, woher die Herzmuschel ihren Namen hat und warum die Miesmuscheln hier so viel kleiner sind als in der Nordsee. Auf dem Weg zur nächsten Station sind die Augen der Ranger auf den Boden gerichtet – jeder will seine eigene Plattmuschel finden.

Das Fach mit den Herzmuscheln füllt sich schnell – die Baltische Plattmuschel hingegen bleibt heute ein seltenes Fundstück. Foto: Katharina Grund

Je weiter die UrlaubsRanger nach Süden laufen, desto wilder wird der Strand. Jetzt kann das Abenteuer Strandlabor so richtig losgehen. Beim Keschern baut sich Tobias eine Brücke aus Steinen über den breiten Algensaum. Er will mit seiner Becherlupe unbedingt eine Wasserprobe nehmen. Und er hat Glück: Ein Flohkrebs zuckt durch das durchsichtige Gefäß. Die braunen Tierchen fressen Algen und sind sehr wichtig für den Stoffkreislauf im Meer, lernen die Kinder.

Not macht erfinderisch – UrlaubsRanger Tobias baut sich mit Steinen eine Brücke über den Algensaum. So kommt er an die ersehnte Wasserprobe. Foto: Katharina Grund

Zurück im Beach Camp nehmen die UrlaubsRanger die gesammelten Algen noch genauer unter die Lupe. „Wer will eine Perlenkette sehen?“, fragt Clara und mustert erstaunt ein paar glasige Stränge von Rotlagen, die von rostfarbenen Knoten unterbrochen sind. Gerade hatte sie noch einen unscheinbaren Klumpen in der Hand gehabt. Tiere haben die Kinder nicht mit ins Beach Camp genommen. Schließlich sind sie Ranger und die passen auf die Natur auf.

04.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

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