Archiv für die Kategorie 'Projekte'

Wildnisabenteuer – Nur die Härtesten überleben

24. Juli 2006

„Wann geht es endlich los?“, drängt Richard. Den zwölfjährigen Jungen aus Berlin hält nichts mehr im Family Club Beach Camp. Während seine Gefährten noch damit zu kämpfen haben Rucksack und Isomatte auf ihren Rücken zu verstauen, hat er schon den grünen Tarnmantel übergeworfen und kann es kaum erwarten sich dem Wildnisabenteuer zu stellen. „Nur die Härtesten werden überleben!“, steht im Programm. Trotzdem ist er dabei und mit ihm sieben weitere UrlaubsRanger zwischen zehn und fünfzehn Jahren, die sich heute mit Alberto und John in die Baaber Heide aufmachen.

Immer tiefer geht es in den Wald – mit ihren Tarnumhängen werden die UrlaubsRanger zu echten Waldläufern. Foto: Katharina Grund

Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für das Camp tauchen die grünen Gestalten immer tiefer in den Wald ein. Trockene Zweige knacken unter ihren Füßen, die Geräusche der Zivilisation werden leiser und leiser. Endlich, auf einer Dünengruppe zwischen schlanken Kiefernstämmen schlagen die Waldläufer ihr Lager auf. „Hier hat man einen guten Überblick!“, meint Steffen. Gleich werden ihm Alberto und John ein paar besondere Knoten zeigen. Damit können er und die anderen aus ihren Tarnumhängen Zelte zaubern.


Das Camp steht – für acht Kinder, John und Alberto wird die Baaber Heide heute zum Wildnisabenteuer. Foto: Katharina Grund

Vom Weg aus ist das Camp kaum zu erkennen. Auf einer blauen Plane sitzen die Waldläufer im Kreis und stärken sich für den Orientierungslauf. Danach geht es los – zwischen hohen Farnwedeln hindurch und über sandige Wege weiter und weiter weg vom Camp. „Wer weiß, wo wir sind?“, fragt John plötzlich. Ratlose Blicke. Der Wald hinter Göhren wird zur Wildnis.

„Immer der Nase nach“, meint einer. Doch Alberto und John halten ein paar verlässlichere Techniken für die Kinder bereit. Die UrlaubsRanger lernen Zeichen zu deuten: Flechten an Baumstämmen etwa und das Rauschen des Meeres werden zu wertvollen Hinweisen. Stück für Stück setzen sich die Zeichen zu einem Bild zusammen. Und tatsächlich, die Kinder schlagen die richtige Richtung ein und es dauert nicht mehr lange bis das Camp zwischen den Baumstämmen auftaucht.


Zusammenarbeit ist gefragt – gemeinsam suchen die Wildnisabenteurer nach dem Weg zurück zum Camp. Foto: Katharina Grund

Langsam wird es dämmerig – die perfekte Stimmung für „Capture the Flag“, ein Spiel, das John aus den USA mitgebracht hat. Sieger ist, wer sich die Fahne der gegnerischen Mannschaft schnappt. Eine schwierige Aufgabe: Wie Wölfe schleichen die Kinder durch das Unterholz und umkreisen sich gegenseitig – wachsam und gespannt. Erst als sie fast nichts mehr sehen können hören sie auf. „Können wir noch einmal spielen?“, drängt Christoph. Doch es ist Zeit zum Strand zu gehen, wo Alberto mit dem Abendessen wartet.

Der Weg zurück ist ein Abenteuer für sich. In der Dunkelheit sieht alles gleich aus. Doch die Gruppe hält zusammen und bald sinken die Waldläufer zufrieden auf ihr Lager. Als sie das Camp verlassen sieht es aus als wären sie nie da gewesen. Erzählen werden die UrlaubsRanger jedoch noch lange von ihrem Abenteuer mit John und Alberto – denn überlebt haben sie es alle.

24.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Wildnisabenteuer – Nur die Härtesten überleben

Kleintiersafari – Abenteuer im Zwielicht

13. Juli 2006

Draußen ist es heiß, die Luft steht. Der Wald hinter dem Göhrener Bahnhof erscheint wie eine kühle Oase – der ideale Ort für eine Kleintiersafari. Ausgerüstet mit Becherlupen und speziellen Pinzetten streifen die UrlaubsRanger durch die dünne Laubschicht, hoch über ihren Köpfen schließt sich ein dichtes Blätterdach. Das Laub einer 150 Jahre alten Buche würde nebeneinander gelegt zwei Fußballfelder bedecken, erklärt Jens Otto und stellt die Forscher vor das erste Rätsel: Wohin sind die Blätter vom Vorjahr verschwunden?

In einer Hand Dreck verbergen sich mehr Tiere als Menschen auf der Erde leben und alle arbeiten sie daran das Laub zu zersetzen, erfahren die Gäste. Kurze Zeit später lernen sie die unscheinbaren Winzlinge persönlich kennen. „Hol die!“, ruft Maria ihrem kleinen Bruder zu. Er versucht verzweifelt eine staksende Spinne einzufangen. „Die ist zu schnell!“, flüstert der kleine Forscher aufgeregt.

Der Wald hinter dem Göhrener Bahnhof steckt voller Geheimnisse – in einer Hand voll Dreck verbergen sich mehr Tiere als Menschen auf der Erde leben. Foto: Katharina Grund

Stattdessen kullert eine harte Kugel in die rote Sammelbox. Noch hat sie keinen Namen. Doch mit der Bestimmungstafel in der Hand werden die UrlaubsRanger zu Experten: einen Saftkugler haben sie gefunden. Um ihn herum wuseln Mistkäfer, Tausendfüßler und Steinkriecher, die allesamt in der Becherlupe zu bizarr geformten Kunstwerken werden. Am Ende kriechen und krabbeln sie unbeschadet zurück in die Freiheit. Doch bei den UrlaubsRangern haben sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

13.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Kleintiersafari – Abenteuer im Zwielicht

Mönchguttour – Streifzug durch eine einzigartige Kulturlandschaft

13. Juli 2006

Hinter dem Tor zum Naturschutzgebiet Zicker Berge im Unesco-Biosphärenreservat Südost-Rügen wird es bunt. Kaum zu glauben, dass über der hügeligen Landschaft vor 15 000 Jahren noch eine Eisdecke lag, die etwa so hoch war wie die bayrischen Alpen. Heute zirpen hier Feldgrillen und verwandeln das südliche Ende der Halbinsel Mönchgut in einen Konzertsaal.

Zicker Berge_Jun06_Jens Otto.jpg

Auf den Magerrasen der Zicker Berge herrscht eine beinahe südländische Atmosphäre. Foto: Jens Otto

Der Weg führt die UrlaubsRanger erst über weichen Sand und dann mitten hinein in die Magerrasen der Zicker Berge. Wenig Nährstoffe gibt es hier und während der Sommermonate kann es ziemlich heiß hergehen: Um die 70 Grad Celsius werden in Bodennähe erreicht, erfahren die Gäste. Sogar Oregano gedeiht– ein Gewächs, das man wohl eher aus dem Mittelmeerraum kennt. Pflanzen und Tiere leben unter extremen Bedingungen, deshalb sind raffinierte Anpassungen gefragt.

Zicker Berge_27.06_Oregano.jpg

Der Oregano hat sich an extreme Bedingungen angespasst: Seine Blätter sind mit einer feinen Wachsschicht überzogen, die wie Sonnencreme wirkt. Foto: Katharina Grund

Vorsichtig streichen die UrlaubsRanger über die Blätter einer kleinen Pflanze. Jeder spürt die feinen, borstigen Härchen. „Die wirken wie ein kleiner Wald“, erklärt Jens Otto anschaulich. Sie halten den Wind ab und schützen das Habichtskraut vor zu großer Verdunstung. „Auf dem Weg zum Kliff werden wir noch andere Experten treffen“, verspricht er.

Nicht viel später beginnt es zu stürmen. Doch die Gruppe will unbedingt noch Orchideen sehen. Die blassen Schmarotzer verstecken sich in Schutzzone I, im Buchenwald hoch über dem Meer. Auf ihrem Weg durch das dichter werdende Gebüsch spüren die UrlaubsRanger am eigenen Leib was „Kernzone“ bedeutet. Die Büsche rücken enger zusammen. Wie in einem Nationalpark wird hier die Natur sich selbst überlassen.

In der Pflegezone hingegen greift der Mensch ein. Schließlich würden die Magerrasen ohne regelmäßige Beweidung mit der Zeit verschwinden und mit ihnen eine Reihe vom Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten. Hier wird eine ganz besondere Kulturlandschaft geschützt, erklärt Jens Otto – Natur, die es ohne den Menschen nicht geben würde.

Zicker Berge_Schafe.jpg

Ohne sie wären die Zicker Berge längst mit Wald bedeckt – Schafe befreien die Magerrasen von aufkommenden Büschen und Sträuchern. Foto: Katharina Grund

13.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Mönchguttour – Streifzug durch eine einzigartige Kulturlandschaft

Bewohner der Steilküste – Uferschwalben hautnah

10. Juli 2006

Auf Geheimwegen führt Claudia die Gruppe zum Südstrand. Über eine schmale Holztreppe geht es hinunter zum Meer. Dann stehen die UrlaubsRanger vor senkrecht aufragenden Steilwänden. Durchlöchert wie ein Schweizer Käse leuchten sie hell in der Morgensonne.

Dicht an dicht – die Steilküste am Göhrener Südstrand bietet hunderten von Uferschwalben Unterschlupf. Foto: Katharina Grund
Genauso lieben es die Uferschwalben. Schon während Claudia über sie erzählt schießen die schlanken schwarzen Tierchen mit dem hellen Bauch wie Pfeile dicht über die Köpfe der UrlaubsRanger hinweg. Bis zu 50 Kilometer pro Stunde können sie schnell werden, erfahren die Gäste. „Heute ist viel los“, freut sich Claudia. Gut so. Schließlich wollen die UrlaubsRanger sehen, wie viele der Bruthöhlen in der sandigen Wand von Uferschwalben besetzt sind – Daten, die dem Naturschutzbund (NABU) helfen, die kleinen Tierchen zu schützen.

Ein scharfer Blick ist gefragt – UrlaubsRanger sammeln wichtige Daten für den Naturschutzbund (NABU). Foto: Katharina Grund

Derzeit ist das Unesco-Biosphärenreservat Südost-Rügen mit seinen Steilufern einer der bedeutendsten Verbreitungsschwerpunkte für Uferschwalben an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns.
Die Luft ist heiß. „Da ist richtig Action jetzt!“, staunt ein Gast, das Fernglas dicht an die Augen gepresst. „Achtung Anflug!“, ruft er und seine Frau notiert sofort, welches der Löcher die Uferschwalbe ansteuert. Die Brutröhren reichen bis zu einem Meter tief in die Wand hinein – die Jungen sind optimal vor Fressfeinden geschützt. „Ist der Bestand seit dem letzten Jahr größer geworden?“, fragt der kleine Christoph. Er weiß, dass die UrlaubsRanger bereits 2005 unterwegs waren, um die Uferschwalben zu beobachten. Um die 300 Brutpaare hatten im letzten Jahr ihre Höhlen in die vegetationslose Steilküste gegraben. Auf die Ergebnisse dieses Jahres muss er noch ein wenig warten.

10.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Bewohner der Steilküste – Uferschwalben hautnah

Having Monitoring – Unterwegs im Vogelparadies

7. Juli 2006

Der Wind frischt auf – mit dem Seekutter Seedüwel geht es von Seedorf aus hinaus auf die Having, einen Teil des Greifswalder Boddens im Süden des Biosphärenreservates Südost-Rügen. Die Gruppe aus zwölf UrlaubsRangern ist gespannt. Grüne Schilfgürtel gleiten zu beiden Seiten vorbei. „Da ist ein Schwan!“, flüstert Marie begeistert, ohne den Blick vom Fernglas zu heben. Von der anderen Seite des Bootes wehen aufgeregte Stimmen herüber – hier ist eine ganze Familie in Aktion.

Das WWF-Projekt „Having Monitoring“ ist fester Bestandteil des Family Club-Programms. Interessierte Gäste können sich an Bord des Seedüwel zweimal wöchentlich auf Entdeckungsreise begeben. Dabei genießen sie nicht nur eine atemberaubende Landschaft. Sie fahren auf den Greifswalder Bodden hinaus, um Vögel zu beobachten, zu kartieren und zu prüfen, ob seltene Arten wieder heimisch geworden sind.  Nebenbei achten sie darauf, dass keine Motorboote die sensiblen Flachwasserbereiche der Having befahren. Durch ihren Einsatz unterstützen die Gäste des Family Club den WWF dabei, das Gebiet als den wichtigen Lebensraum für Brut- und Rastvögel zu erhalten, der es heute ist. Denn ohne das Engagement der freiwilligen Ranger wären diese wichtigen Untersuchungen wegen Personalmangels kaum möglich.

Having Monitoring.jpg

Bei der Kutterfahrt über die Having fliegen den UrlaubsRangern seltene Vögel vor die Linse. Foto: Katharina Grund

Langsam füllen sich die Beobachtungsbögen der UrlaubsRanger. „Auf der Landzunge dort drüben habe ich 46 Silbermöwen gesehen!“, berichtet Marie stolz. Zum Abschied fliegt ein schwarzer Vogel mit geknicktem Hals über den Kutter – ein Kormoran ist das, wissen die UrlaubsRanger jetzt. In Seedorf verlassen die Passagiere das Schiff – stolz einen Beitrag zum Schutz der faszinierenden Vogelwelt Rügens geleistet zu haben.

07.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Having Monitoring – Unterwegs im Vogelparadies

Strandlabor – Forscherreise zwischen Land und Meer

4. Juli 2006

Die Ostsee brandet gleichmäßig an den Göhrener Nordstrand. Mit jedem Wellenschlag schaufelt sie kleine Schätze an Land – der perfekte Tag für ein neues UrlaubsRanger-Abenteuer. Kurz hebt die Biologin Melanie den Deckel einer roten Schachtel – vier Muschelarten verstecken sich darin. Die Kinder merken sich, was sie sehen und durchkämmen eifrig den Spülsaum nach den bunten Kostbarkeiten.

Herzmuscheln sind leicht zu finden, die Baltische Plattmuschel ist seltener. „Die habe nur ich gefunden!“, ruft die neunjährige Clara stolz. Und hört gespannt zu, als Melanie erklärt, warum es nur so wenige Muschelarten in der Ostsee gibt, woher die Herzmuschel ihren Namen hat und warum die Miesmuscheln hier so viel kleiner sind als in der Nordsee. Auf dem Weg zur nächsten Station sind die Augen der Ranger auf den Boden gerichtet – jeder will seine eigene Plattmuschel finden.

Das Fach mit den Herzmuscheln füllt sich schnell – die Baltische Plattmuschel hingegen bleibt heute ein seltenes Fundstück. Foto: Katharina Grund

Je weiter die UrlaubsRanger nach Süden laufen, desto wilder wird der Strand. Jetzt kann das Abenteuer Strandlabor so richtig losgehen. Beim Keschern baut sich Tobias eine Brücke aus Steinen über den breiten Algensaum. Er will mit seiner Becherlupe unbedingt eine Wasserprobe nehmen. Und er hat Glück: Ein Flohkrebs zuckt durch das durchsichtige Gefäß. Die braunen Tierchen fressen Algen und sind sehr wichtig für den Stoffkreislauf im Meer, lernen die Kinder.

Not macht erfinderisch – UrlaubsRanger Tobias baut sich mit Steinen eine Brücke über den Algensaum. So kommt er an die ersehnte Wasserprobe. Foto: Katharina Grund

Zurück im Beach Camp nehmen die UrlaubsRanger die gesammelten Algen noch genauer unter die Lupe. „Wer will eine Perlenkette sehen?“, fragt Clara und mustert erstaunt ein paar glasige Stränge von Rotlagen, die von rostfarbenen Knoten unterbrochen sind. Gerade hatte sie noch einen unscheinbaren Klumpen in der Hand gehabt. Tiere haben die Kinder nicht mit ins Beach Camp genommen. Schließlich sind sie Ranger und die passen auf die Natur auf.

04.07.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Strandlabor – Forscherreise zwischen Land und Meer

Wenn Steine erzählen könnten

27. Juni 2006

Steineerklaerung_1.jpg

Im Beach Camp ist wieder etwas los. Etliche Kinder im Alter von 5 bis 14, deren Eltern und sogar Großeltern sind mit von der Partie, wenn es heute darum geht, einen Teil vom Nordstrand in Göhren, im Speziellen die Steine, zu entdecken.

Schon bei der Vorbereitung geht es spannend zu: da werden „merkwürdige“ Werkzeuge überprüft und zurechtgelegt, eine schwere Kiste mit gefüllten Tüten, Eimerchen und anderen Utensilien hervorgeholt und ein jeder von uns bekommt einen kleinen Eimer in die Hand gedrückt. Dann kann es auch schon losgehen…

Der Weg führt vom Beach Camp an der Wasserkante entlang bis zu einem umgestürzten Baum am Nordstrand. Besonders die Kinder sind ganz aufgeregt und kommen schon vorher kaum an interessanten Steinen oder Muscheln vorbei. Doch dann ist das Ziel erreicht, und wir wenden uns erwartungsvoll unserer UrlaubsRangerin Nicole zu. Sie hat auch prompt das erste Spiel parat – die Steinstaffel. Nachdem also die beiden Mannschaften ausgelost wurden, stehen wir nun in zwei Reihen und warten auf unseren Einsatz. Jeder von uns muss zweimal zu den bereit liegenden Schreibutensilien sprinten und dort jeweils ein zusammengesetztes Wort mit Stein oder eines, das zum Thema „Stein“ passt, zu Papier bringen. Letztendlich haben wir alle gewonnen, denn sowohl Jung als auch Alt waren sehr kreativ.

Nach einer so schönen turbulenten Eröffnung zu unserem Thema geht es genauso aufregend weiter. Um etwas von Nicole über Steine zu erfahren, dürfen wir aktiv erst einmal selber die verschiedensten Steine zusammentragen. Dabei entdecken wir erst so richtig, wie unterschiedlich die Materialien, Formen und Farben sein können. Unsere Führerin erklärt uns dann gleich, warum das so ist. So stellt sie uns anhand der gesammelten Beispiele die Gesteinsarten – also kristalline Gesteine, Ablagerungsgesteine und Fossilien – vor. Wir erfahren, wie sie entstanden sind, woran wir sie erkennen können, und vor allem, wie sie an den Strand kamen. Auch die Frage, warum denn der Sand so unter unseren Füßen quietscht, wird endlich geklärt!

Noch ein kleines Strandspiel mit unseren Lieblingssteinen, dann geht es zurück zum Beach Camp. Dort erwarten uns noch ein paar Überraschungen. So dürfen wir einmal in die Rolle der Steinzeitmenschen schlüpfen und mithilfe von Naturmaterialien wie Stein und Holz ein Feuer entzünden. Es gelingt auch beinahe – zumindest deutet der Kokelgeruch darauf hin. Aber da wir alle hungrig sind, muss es jetzt schnell gehen. Ein kleiner Holzhaufen wird also mit modernen Hilfsmitteln in Brandt gesetzt, und schon bald können wir uns jeder ein eigenes Stockbrot am Feuer backen. Mmmh lecker – fast wie Pizzateig! Ein gelungener Abschluss – und an den folgenden Strandtagen werden wir wohl unser neu erworbenes Wissen häufig unter Beweis stellen…

25.06.2007

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Wenn Steine erzählen könnten

Fledermausnacht – den Jägern auf der Spur

22. Juni 2006

Gespanntes Warten auf die Dämmerung. Während draußen langsam die Sonne untergeht tauchen die UrlaubsRanger hinter verschlossenen Türen in die Welt der Fledermäuse ein. „Heute Abend werden wir die Jäger in Aktion sehen – und hören“, verspricht  Jens Otto. „Das Gesicht können sie sich schon einmal merken“, meint der Fledermausexperte und durch die Hände der UrlaubsRanger wandert das Bild eines plüschigen Wesens, mit spitzen Zähnen, großen Ohren und weit abgespreizten Flughäuten.

Nur etwa eine Stunde später erleben die UrlaubsRanger den Abendsegler leibhaftig  – als schwarze Silhouette, die im Zickzackflug in den Abendhimmel hineinjagt. Gesehen haben einige Gäste die nachtaktiven Tiere schon früher. Gehört hat sie noch niemand. Heute Abend übersetzt ein Fledermausdetektor die Rufe der Tiere in Frequenzen, die auch menschliche Ohren wahrnehmen.

Fledermausnacht_22.06.06 003_klein.jpg

Lauschen in die Dunkelheit – der Fledermausdetektor macht die Stimmen der Tiere für den Menschen hörbar. Foto: Katharina Grund

Anders als Menschen sehen Fledermäuse sozusagen mit den Ohren. Hinter der Göhrener Kirche enttarnt der Detektor eine Zwergfledermaus, die sich offenbar gerade einem Insekt nähert. Immer schneller folgen die seltsam klappernden Ortungslaute aufeinander – dann ist es still, die Fledermaus frisst und verdaut.

„Das hat viel Spaßt gemacht“, schwärmt der kleine Erik im Gehen. Am liebsten würde er sich gleich selbst einen Fledermausdetektor kaufen und jede Nacht auf Streifzug gehen.

22.06.2006

Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)

  • Projekte
  • Kommentare deaktiviert für Fledermausnacht – den Jägern auf der Spur

« Vorherige Einträge - Nächste Einträge »