Monatsarchiv für Mai 2005

Generalprobe für Ranger

27. Mai 2005

„So schnell hat die SeeBG noch nie einen Kutter abgenommen.“ Sagt Georg Heissler, sonst eher Behördenskeptisch, begeistert. Zusammen mit Skipper Mario Schmitt und Maschinist Uwe Eichmann hat er binnen drei Wochen alle Auflagen für ein ‚Sonderfahrzeug Wasser des Personenverkehrs‘ umgesetzt. Nun sind die ersten Animateure in Göhren angekommen und zusammen mit NABU, WWF und Nationalparkamt geht es raus in die Having. Neue Ferngläser und Zählbögen des NABU ebenso dabei wie neue, gespendete Umwelt-Rucksäcke.„Wir sind hier außerhalb des betonnten Fahrwassers. Das wäre bis vor kurzem noch absolut undenkbar gewesen“, sagt der noch für die Biosphäre zuständige Nationalparkchef (NPA) Michael Weigelt. Cathrin Münster (WWF) hatte moderiert und am Ende ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen dem Family Club, Verbänden und Ämtern herausgekommen. „Zum Nutzen von Naturschutz und Urlaubern und im Sinne der Charta der vereinten Nationen, die Biosphärenreservate als Lernorte sehen möchte“, sagt Weigelt.

Vorbei scheint die Zeit, wo ein Verbot der Having für private Wasserfahrzeuge anstand. Die Ranger Franco Adam und Frank Fiedrich stoßen mit einem kleinen Boot beim Auslaufen aus dem Hafen Seedorf dazu. Jochen Lamp (WWF) fühlt sich angesichts der Kulisse in dem Gedanken bestätigt dass Urlauber etwas tun, das später wieder an die Ämter zurückfließt. „Ich gehe davon aus, dass wir den Sommer über Ergebnisse der Vogelpopulation und sonstiger Ereignisse bekommen, die nie realisierbar gewesen wären.“

Marlies Preller (NABU) ist über verschiedene Projekte auf Georg Heissler gestoßen. „Es kam uns gut zu pass, mit der dem Family Club etwas für den Artenschutz zu tun. Wir mussten nur noch unsere Zählbogen für die Vögel von Land auf Wasser umstellen. Und vielleicht gewinnen wir Göhren, ein erster, schwalbenfreundlicher Ort zu werden.“ Sie spielt darauf an, dass viele Hotels nach wie vor Schwalben wegen des Kots vertreiben. Doch niemand frisst so viele Mücken. Zum Beispiel.

Nun ist Eva Klooth an der Reihe. Die vom NABU trainierte Begleiterin gibt ihr Wissen den Animateuren und Urlaubern weiter Als Verbindungsfrau sorgt sie Abends mit dafür, dass die korrekt erfassten Ergebnisse per Email bei der Zählstele landen. Später vielleicht auch mit Foto im Internet zu betrachten. Klooth verteilt leistungsfähige Ferngläser. Sowohl an die Leiterin des Family-Clubs Nadine Förster, als auch an Hans-Harald Ott von den Ferienhäusern der Bauwirtschaft Er bringt die Gäste von 70 Appartementes mit ein und damit einen Teil der Kostendeckung für den Kutter. Ein buntes Häufchen mehrsprachiger Begleiter aus Kanada, Polen, Deutschland greift die Feldstecher. Listen werden studiert, Karten eingenordet, erste Vögel identifiziert.

Wachtleiter Fiedrich erklärt die Gesetzesgrundlagen der Having. Warum aber das Ganze? „Es wird so viel erzählt, Tourismus und Naturschutz vertragen sich nicht. Wir sehen das genau anders. Wir sind fest davon überzeugt, dass auch die Gäste zum Erhalt der Natur beitragen wollen und mit ihren Kindern wiederkommen. Es ist notwendig für die Zukunft, dass wir solche Wege gehen, statt einfach irgendwo abzusperren“, legt sich Georg Heissler nochmals ins Zeug, während er Seedüwel gerade ausprobiert, wie gut er am Baaber Bollwerk wenden kann. Reiher fliegen auf und werden gleich vermerkt. Später auch ein Segler, der aus dem Schilf kommt, wo er im Uferschutzstreifen nun überhaupt nichts zu suchen hat. „Das alles haben wir allen anderen voraus“, denkt Heissler natürlich auch geschäftlich. Wenn es auch an diesem Tag besonderen Spaß macht.

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Presse-News Mai/April 2005

27. Mai 2005

Ostseezeitung/ MV-Seite: Montag, 30.Mai 2005

Mit Urlaubsrangern auf Entdeckungstour

Göhren (ddp) Zu Entdeckungstouren laden diesen Sommer Urlaubsranger auf der Insel Rügen ein. Ab Mittwoch stehen die Experten der Naturschutzorganisationen WWF und Nabu für Exkursionen zu den Geheimnissen der Natur im Biosphärenreservat Südost-Rügen bereit, wie die Appartementvermietung Rügen (AVR) in Göhren mitteilte. Erstmals können Urlauber auch den 17 Meter langen Kutter „Seedüwel“ für Ausflüge auf den Greifswalder Bodden nutzen.

Ostseezeitung/ Lokal Rügen/ Ostseebäder: Dienstag, 12.April 2005

Urlauber als aktive Naturschützer

VON GERIT SCHOENEN

Damit Gäste Urlaubsspaß und Naturschutz intensiv verbinden, haben Appartementvermittlung, NABU und WWF eine Partnerschaft gegründet.
Göhren Wer nach Göhren kommt, möchte vor allem eines: Sich erholen und die einzigartige Landschaft und Natur genießen. Georg Heissler, Geschäftsführer der Appartementvermittlung Rügen (AVR), weiß, dass „seine“ Urlauber noch mehr wollen. „Unsere Gäste möchten aktiv etwas für die Natur tun.“

Göhren liegt schließlich im Biosphärenreservat Südost-Rügen. Damit die Gäste Urlaubsspaß und Naturschutz miteinander verbinden können, hat Heissler sich Partner gesucht, die etwas vom praktischen Naturschutz verstehen. In dieser Saison beginnt ein Modellprojekt mit NABU und WWF mit dem Titel „Urlaubsranger“. Die sollen ihre Umwelt genau unter die Lupe nehmen und ihre Beobachtungen dokumentieren. Z. B. wieviele Vögel in einem Gebiet leben, wie sie sich verhalten und auf Reize von außen reagieren. Wöchentlich werden Erwachsene, Jugendliche und Familien auf dem AVR-eigenen Kutter in Teilen des Greifswalder Boddens unterwegs sein, um zu beobachten, ob Wasservögel und Wassersport harmonieren oder ob die Tiere gestört werden. Vögel zu erfassen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern, ist Ziel eines NABU-Projektes, für das ein anderer Küstenabschnitt untersucht wird. „Die Urlaubsranger können uns helfen, z. B. Göhren zu einem schwalbenfreundlichen Urlaubsort zu machen“, blickt NABU-Geschäftsführerin Marlies Preller voraus.

Der Effekt: Mit den Informationen unterstützen die Urlaubsranger die Umweltschutzprojekte von WWF und NABU und erleben die Natur gleichzeitig hautnah und intensiv. Dadurch identifizieren sich die Gäste mit dem Urlaubsort – und kommen wieder, meint Georg Heissler. Ab Juni werden von den rund jeweils 800 AVR-Gästen die Mitglieder des „Family-Clubs“ unter fachlicher Anleitung zu „Urlaubsrangern“.

Ostseezeitung/ MV-Seite: Freitag, 8.April 2005

Rügen-Touristen als „Urlaubsranger“ im Einsatz

Göhren (dpa) Wer nicht nur am Strand liegen will, findet ab diesem Sommer auf Rügen eine aktive Urlaubsalternative. Unter fachlicher Anleitung von Umweltschützern von NABU und WWF werden Urlauber der AVR-Ferienanlagen in Göhren zu Urlaubsrangern, teilte die Umweltschutzorganisation WWF gestern mit. Die Ranger sollen dokumentieren, ob Wasservögel durch den Wassersport gestört werden, oder als „Coastwatch“ Küstenabschnitte beobachten

Worum geht es?

11. Mai 2005

Das Thema „Natur“ wird auch im Urlaub immer wichtiger. Gefragt sind Aktivferien im Zeichen von naturnahem Tourismus. Auf Rügen, Deutschlands größter Insel, startet deshalb in dieser Saison das Modellprojekt „Urlaubsranger“. Das Vorhaben von den AVR-Ferienanlagen Rügen in Zusammenarbeit mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) und dem Naturschutzbund Rügen (NABU) ist in seiner Form bisher einzigartig. Erwachsene, Jugendliche und Familien können an Land und zu Wasser Aktivurlaub mit Naturschutz verbinden, indem sie ihre Umwelt im Biosphärenreservat Südost-Rügen beobachten und ihre Befunde notieren.

„Das ist ein toller Nebeneffekt für Rügen-Urlauber. Neben dem klassischen Badengehen tun die AVR-Gäste auch etwas aktiv für den Erhalt ihres Ferienidylls“, sagt AVR-Geschäftsführer Georg Heissler.

Die Urlaubsranger werden zum Beispiel unter fachlicher Anleitung von WWF und NABU mit dem AVR-Kutter „Lütt Matten“ auf den Greifswalder Bodden herausfahren. Auf See soll dokumentiert werden, ob seltene Wasservögel an Rügens Küste wieder heimisch geworden sind. Außerdem sollen die Tiere gezählt und ihre Lebensbedingungen untersucht werden. Auch die Vögel an Land sind von Interesse. Ihre Brut- und Nistbedingungen werden unter die Lupe genommen. So soll zum Beispiel das Ostseebad Göhren zu einem vogelfreundlichen Urlaubsort gemacht werden.

Für die Aktivurlauber als Ranger gibt es jeden Tag etwas Neues zu entdecken. Sie erleben die Natur hautnah und intensiv. Zudem tragen sie als Urlaubsranger auch zum Erfolg der Umweltschutzprojekte von WWF und NABU bei. „Die von den Urlaubern gesammelten Informationen sind für uns ganz wichtig, weil wir ohne ihre Hilfe nicht an diese herankommen würden. Das Projekt Urlaubsranger ist deshalb so spannend und einzigartig, weil Feriengäste aktiv für die Natur rund um Rügen eintreten. Eine tolle Kombination“, sagt Jochen Lamp vom WWF.

AVR-Gäste können ab Juni auf Natur-Patrollie gehen. Georg Heissler, AVR-Geschäftsführer, freut sich schon auf „seine“ Urlaubsranger. „Was in der ZDF-Serie ´Hallo Robby` jeden Samstag über den Bildschirm flimmert, gibt es bei uns ab 1.Juni jeden Tag in Echt und zum Anfassen.“

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