Das Beachcamp wird zur Singwarte

4. August 2022

Zum zweiten Mal kam heute ein Grünes Heupferd zu Besuch ins Beachcamp. Es muss ihm hier wirklich gut gefallen. Das Grüne Heupferd wird zudem Großes Heupferd genannt oder, von Leuten, die sich nicht entscheiden wollen, Großes Grünes Heupferd. Wenn es mit Grüne Laubheuschrecke angesprochen wird, ist es jedoch auch zufrieden – obwohl die Ähnlichkeit des Kopfprofils mit einem Pferdekopf nicht zu leugnen ist! Allerdings frisst das grüne Heupferd nur ungern Heu oder grüne, „gesunde“ Dinge. Wenn das schlechte Gewissen es doch packt, dann vertilgt es höchstens weiche krautige Pflanzen. Viel lieber jedoch geht es auf Insektenjagd. Seine Leibspeise – Blattläuse! Hätte man von einem der größten Vertreter der Familie der Insekten in Mitteleuropa gar nicht vermutet. 

Genauso ungewöhnlich ist die Position der Ohren des grünen Heupferds, oder besser gesagt, seines Hörorgans. Das sitzt nämlich in den Schienen der Vorderbeine. Damit können vor allem die Weibchen die Männchen aus einer Entfernung von 100-150 m hören. Die Männchen haben zum Anlocken der Weibchen ein ganzes eignes Organ – das Stridulationsorgan. Damit wird von Nachmittag an bis tief in die Nacht ordentlich gezirpt. Je wärmer die Umgebungstemperatur, desto schneller wird musiziert und desto kleiner werden die musikalischen Pausen. Um andere Männchen im Zirpen zu übertrumpfen, werden sich Singwarten gesucht. Das können Sträucher, Bäume oder das Zelt des Beachcamps sein. Übrigens wurde jeweils ein Weibchen und ein Männchen gesichtet. Ich glaube, im Beachcamp liegt Liebe in der Luft!

Die Kommentarfunktion ist deaktiviert.