flo 14. Juni 2006
Gespannt stehen die Kinder wie Orgelpfeifen hintereinander, fassen sich an den Schultern und warten ab. Claudia verbindet ihren kleinen Gästen mit Tüchern die Augen. Für die sechsjährige Leandra wird es dunkel, genau wie für die anderen Kinder, die sich mit der Umweltpädagogin auf das Abenteuer Wald eingelassen haben. Langsam setzt sich die Raupe in Bewegung, Leandra spürt, wie sich der Boden verändert als sie vom Asphalt weg in den Schatten des Waldes tippelt. „Es fühlt sich komisch an, weil ich nichts sehe. Aber auch ganz weich“, flüstert das Mädchen. Immer tiefer geht es in den Wald, jetzt ohne Augenbinden. Die Wanderung wird zur Schatzsuche. Bei jedem Schritt entdeckt jemand ein neues Tier und Claudia kommt kaum nach die vielen Fragen zu beantworten.
Auch mit den Füßen kann man sehen – die Kinder lernen alle ihre Sinne zu gebrauchen. Foto: Katharina Grund
In dieser Saison nimmt die Umweltpädagogin aus Dresden regelmäßig junge Gäste mit auf Streifzug in den Wald. Göhren liegt mitten im Unesco-Biosphärenreservat Südostrügen, von dem etwa ein Viertel mit Wäldern bedeckt ist. Eine optimale Spielwiese für die Kinder, um zu lernen, dass nicht jeder Wald gleich aussieht, dass im Wald alles fein aufeinander abgestimmt ist und kein Puzzleteilchen fehlen darf.
Sogar das tote Holz ist wichtig – und voller Geheimnisse: „Da sind Schrauben dran!“, wundert sich die achtjährige Frances. Tatsächlich, an der Rinde eines längst abgestorbenen Stammes kleben gewundene Schneckenhäuser, die aussehen wie Schrauben. Sie ernähren sich von den Algen, die auf dem toten Holz wachsen. In den Becherlupen sehen sich die Kinder das Muster des Gehäuses ganz genau an und wissen jetzt: im Wald lohnt sich immer ein zweiter Blick. Es war ein leises Abenteuer – die Kinder sind begeistert, denn Claudia öffnete ihnen das Tor zu einer ganz neuen Welt.
14.06.2006
Katharina Grund / Urlaubsranger UNESCO Biosphärenreservat Süd-Ost Rügen (www.urlaubsranger.de)
flo 12. September 2005
In der Zeit vom 14.06. bis 14.09.2005 zählten die UrlaubsRanger unter Leitung von Eva Klooth die Uferschwalben am Göhrener Südstrand. Um die Populationsgröße möglichst genau erfassen zu können, haben wir den Strand in 8 Abschnitte eingeteilt und wöchentlich eine Begehung durchgeführt.
Zum Ende der Brutsaison konnten wir 396 Brutpaare ermitteln. Um die Fehlerquote bei Feldbeobachtungen gering zu halten, ist es bei wissenschaftlichen Untersuchungen üblich, die Zahl der ermittelten Brutpaare mit dem Korrekturfaktor 0,25 zu multiplizieren. Für unsere Zählung bedeutet das einen Abzug von 99 Paaren. Zusammenfassend können wir also sagen, dass mindestens 295 Brutpaare der Uferschwalbe (Riparia riparia) ihre Brutröhren in die vegetationslosen Bereiche unserer Steilküste gegraben haben. Wir sind schon gespannt, wie viele Vögel es im nächsten Jahr sein werden. Denn sich ändernde Umweltbedingungen bei uns, verursachen Schwankungen der Populationsgröße ebenso wie die Gegebenheiten im afrikanischen Winterquartier. Wir freuen uns, mit diesen Ergebnissen die Arbeit unseres Umweltpartners NABU unterstützen zu können.
flo 12. September 2005
Dreimal hieß es diesen Sommer „Nistkästen selbst gebaut“. Die kleinen UrlaubsRanger wurden beim Bohren, Schleifen und Hämmern nicht nur durch die Animateure des Family Clubs und Soka Bau unterstützt. Nein auch ihre Eltern packten tatkräftig an, um unseren Höhlenbrütern neue Nistangebote zu schaffen.
Mit Rat und Tat stand uns Herr Köck vom NABU Rügen zur Verfügung, egal ob es um das Anbringen eines Scharniers oder um das richtige Einflugloch für Meise oder Kleiber ging. Passende Baupläne könnt ihr euch übrigens von den Internetseiten des NABU herunterladen. www.NABU.de
Bis zum nächsten Frühjahr werden wir 20 Nistkästen in Göhren anbringen.
Nicht nur der Family Club arbeitet mit internationaler Besetzung! Zum NABU-Team um Jürgen Köck gehörte auch eine Praktikantin aus dem fernen Japan.
flo 29. Juli 2005
Urlaubsranger- Kids im Auftrag des NABU auf Singvogelexkursion
Ausgerüstet mit Rucksäcken und Ferngläsern ziehen die Urlaubsranger los, um Vögel in und um Göhren zu beobachten. Zuerst fallen uns natürlich die zahlreichen Lehmnester der Mehlschwalben ins Auge. Auf unseren Streifzügen entdecken wir Blaumeise, Hausrotschwanz und Girlitz. Steckbriefe, Bestimmungsbücher und Beobachtungsbögen helfen uns, auf die richtige Spur zu kommen.
Zum Abschluss der Tour ein besonderes Highlight: wir beobachten Rauchschwalben bei der Fütterung ihre Jungen.