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Rügener Zeitung (OZ-Lokalzeitung): 3000 Mücken pro Nacht vertilgt

12. Juli 2007

12.07.2007

Göhren. Die Teilnehmer der Fledermausnacht im Beach Camp der AVR am Göhrener Nordstrand haben so einiges zu diesem Thema dazu gelernt. Campleiter Jens Otto informierte über das Leben der Tiere zu den verschiedenen Jahreszeiten, über ihre Orientierung, Nahrungsaufnahme, Quartiere und die Gefährdung und den Schutz der kleinen fliegenden Säugetiere. Erstaunt nahmen die Zuhörer zur Kenntnis, dass Fledermäuse bereits vor 50 Millionen Jahren lebten und schon das sogenannte Biosonar, ein Ortungssystem, hatten.

Auf Mönchgut leben zehn verschiedene Arten von den Nachtschwärmern. Die Kleinste, die Zwergfledermaus, die in eine Streichholzschachtel passen würde, wiegt nur 3,5 bis 8 Gramm, wie etwa ein Stück Würfelzucker. Der Große Abendsegler hat dagegen eine Spannweite von knapp 40 Zentimetern und ein Gewicht von 19,40 Gramm. Erstaunlich ist auch, was die Fledermäuse in einer Nacht fressen. Je nach der Art werden Falter, Laufkäfer und Mücken gejagt. „Wieviel Mücken vertilgt eine Fledermaus denn so in einer Nacht?“, wollte Claudia Bauer (11) aus Frankfurt am Main wissen. „50, 150, 500“ wurde geraten. Tatsächlich sind es bis zu 3000 Mücken.

Nach dem Vortrag ging es zur Göhrener Kirche, wo die Fledermäuse beobachtet bzw. mit dem Detektor geortet werden sollten. Die Sonne verschwand gerade hinter den Bäumen. Es war für die Nachtschwärmer noch ein wenig zu hell, nicht aber für die Falken, die sicht zeigten. Dann endlich: Jens Otto stellte den Detektor ein. Die ersten Laute, ein knatterndes Geräusch, waren zu hören. Und dann sah man die Fledermäuse emsig umher fliegen. An der Kirche wurden bisher drei Arten festgestellt. Je dunkler es wurde, desto häufiger wurden die Geräusche im Detektor. Zufrieden verabschiedeten sich die Exkursionsteilnehmer.

D.L.

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Ostsee-Zeitung: Ranger auf Reptilienschau

22. Juni 2007

Für die Urlauber, die im Sommer als Ranger die Natur Südost-Rügens durchstreifen, gibt es ein neues Projekt: die Suche nach Schlangen.

Von Andreas Küstermann

Seedorf. Treffpunkt „Seedüwel“ in Seedorf. Am alten, umgebauten Kriegsfischkutter von 1936 läuft ein buntes Häufchen von jungen Menschen auf. „Unsere Urlaubsranger sind wieder da“, führt Jens Otto, der neue Chef des vormaligen „Family-Clubs“ den Namen „Discover Rügen“ in der Runde ein. Otto ist Diplomingenieur für Landschaftsplanung und Landschaftsökologie.

„Family-Club war einfach vielen jungen Gästen ‚ohne‘ nicht zu vermitteln, daher die Namensänderung“, schiebt knapp der Chef von AVR Ferienanlagen, Georg Heissler nach. „Discover“ bedeutet einfach entdecken. Auf Grundlage von Heisslers Idee geht das Projekt Urlaubsranger ins dritte Jahr. Angeboten werden die Exkursionen den eigenen Urlaubern von rund 900 Betten, neuerdings auch ganz Göhren. „Mit NABU und WWF arbeiten wir weiterhin bei den Vogel- und Fledermausprojekten und der Kartierung der Vögel auf der Having zusammen“, informiert Jens Otto auch die eben eingetroffenen Animateure vor ihrer ersten Ausfahrt mit dem Kutter.

Die „Seedüwel“ ist das Herzstück der Aktion Urlaubsranger, ohne den nie die Kooperation zwischen Umweltverbänden und Tourismuswirtschaft zustande gekommen wäre. „Nun erfährt das Konzept eine Erweiterung“, verkündet Stefan Woidig von der Biosphärenverwaltung seine Neuigkeiten. „Urlaubsranger sollen für unser Amt Reptilien im Altensien-Seedorfer Hügelland kartieren. Das besondere dürften die ausgelegten Schlangenbretter sein, auf denen die Reptilien die Morgensonne zum Anwärmen nutzen und unter denen sie sich auch verkriechen.“ die Schling-Ringelnatter beispielsweise soll in Göhren gesehen worden sein. Urlaubsranger könnten den Nachweis führen, dass das stimmt. Auch die Kartierung von Lesesteinhaufen ist ein wichtiges Element der Standortbestimmung. Bei den Reptilien richtet sich die „Fahndung“ im Bereich Südost-Rügen nach der Kreuz-, Knoblauch- und Wechselkröte. „Für die Lautkartierung, also das ‚Verhören‘ durch Abspielen aufgezeichneter Stimmen, liegt vom Landesamt für Umwelt, Natur und Geologie eine entsprechende Genehmigung vor“, bestätigt Woidig. „Die letzten Kartierungen fanden 1996 statt und auch das Nacharbeiten und Kontrollieren ist etwas, das wir mit unseren wenigen hauptamtlichen Kräften nicht schaffen würden“, bestätigt der Sprecher das Offenkundige an dieser Aktion, von der alle Seiten profitieren sollen.

Auch das Meereskundemuseum ist nun ins Boot gesprungen: „Sehen unsere Urlaubsranger irgendwo Robben, melden sie die Vorkommnisse dort“, so Georg Heissler. Er bezeichnet Stefan Woidig auch als Premiumpartner des Biosphärenreservates. Urlaubsranger.de ist daher mit den Seiten des Biosphaerenreservat-Suedostruegen.de vernetzt.

Wochenendausgabe, 21./22. Juni 2007

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Frankfurter Rundschau: Fair Reisen

16. Juni 2007

Insektenhotels bauen, Schwalbennester zählen

Wer nach Rügen in den Urlaub fährt, kann Strand und Seebad-Atmosphäre erleben, er kann Segeln oder auf den Spuren des Piraten Störtebekers wandeln. Oder aber, er setzt sich aktiv für den Naturschutz ein. Wie das geht? Seit zwei Jahren arbeitet die Appartementvermittlung Rügen (AVR) mit dem Naturschutzbund NABU und dem WWF zusammen- und lässt Urlauber unter Anleitung Schwalbennester zählen, Insektenhotels bauen und die Küstenqualität überprüfen. „Urlaubsranger“ dürfen sie die freiwilligen Ferienhelfer nennen. Statt Badetuch und Strandlektüre haben die umweltfreundlichen Feriengäste Ferngläser, Zähler und Strichlisten dabei. Auf dem „Seedüwel“, einem Motorsegler, erkunden sie die Having, einen besonders schutzwürdigen Teil des Greifswalder Boddens. Ihre Aufgabe: Sie sollen überprüfen, ob sich die Segelschiffe hier an die Fahrbegrenzungen halten, damit die Vögel im Schilf am Uferrand in Ruhe brüten und rasten können. Und zudem dokumentieren, welche Vogelarten sich im Bodden aufhalten- und wie viele. „Die Urlaubsranger führen Protokoll darüber, wann, wo und zu welcher Tageszeit die Tiere unterwegs sind, sie erfassen die Windrichtung und überlegen, weshalb die Vögel gerade an bestimmten Sellen anzutreffen sind“, erläutert Christian Zepf, der das in Deutschland bislang einmalige Projekt zeitweise koordiniert und betreut, „diese Protokolle fließen dann in die wissenschaftliche Arbeit der Naturschutzorganisation mit ein.“ Doch die Urlaubsranger kümmern sich nicht allein um den Schutz der Vögel. Unter Anleitung einer Biologin helfen sie auch die Überwachung der Wasserqualität. Sie entnehmen Proben aus verschiedenen Tiefen, die anschließend analysiert werden. Weit über 1000 Rügen-Besucher, so schätz Jens Otto, der Leiter des Programms „Discover Rügen“, zu dem das Urlaubsrangerangebot gehört, haben sich im vergangenen Jahr aktiv als Urlaubsranger betätigt. Damit auch Wiederholern nicht langweilig wird, kommen immer neue Scherpunkte hinzu. „In diesem Jahr kartieren wir erstmals auch die Vorkommen von Amphibien und Reptilien. Dabei kümmern wir uns insbesondere um seltene Krötenarten, wie die Knoblauchkröte, die Wechselkröte und die Kreuzkröte“ verrät Jens Otto. Ausgebaut werden soll in diesem Jahr auch die Zusammenarbeit mit der Verwaltung des UNESCO Biosphärenreservats Südost-Rügens und mit dem Meeresmuseum in Stralsund.

Rainer Heubeck

Artikel 16.06.2007- Frankfurter Rundschau

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Abenteuer in der Wildnis Rügen

4. September 2006

Einmalig in Deutschland: Ranger locken Urlauber mit Expeditionen in unberührte Natur.

Göhren (OZ) Lars schaut durch das Binokular: „Wow, der ist ja riesig!“ Hinter dem Lupenglas sieht der winzige, Flohkrebs, den der Fünfjährige aus dem Wasser gekeschert hat, auf einmal ganz anders aus. „Der hat ja Beine und Antennen“, sagt Lars und reicht das Plastikglas weiter. Der Fund macht die Runde durch Dutzende Kinderhände.

Seit einer Stunde erforscht die Schar mit Ranger Norbert die Steilküste am Strand von Göhren auf Rügen. Der 28-Jährige erklärt komplizierte Sachen mit einfachen Worten. Die Ostsee sei ein bisschen wie Lakritze, sagt er. Die sei auch süß und salzig zugleich. „Und deshalb können in unserem Meer auch Fische leben, die es sonst nur in Flüssen und Seen gibt. Kennt Ihr welche?“ Wie im Unterricht schnellen die Fingerchen in die Höhe: Hechte, Plötzen, Aale. Der Ökologe aus Berlin, der für sechs Wochen im Auftrag des AVR-Family-Clubs (Appartement Vermittlung Rügen) Göhren unterwegs ist, hat auf jede Frage eine Antwort. Zum Schluss verteilt er einen Junior-Ranger-Pass.

Begeistert kehrt die Kinderschar zwei Stunden später in das Beach Camp zurück. Dort hat schon die nächste Veranstaltung begonnen. Die Ranger Claudia und Jens haben Holzbrettchen, Draht, Gips und Holzspäne mitgebracht. „Daraus basteln wir Nisthilfen für Rauch- und Mehlschwalben“, erklärt Jens. Später werden die Bauten an ausgewählten Gebäuden im Biosphärenreservat Südost-Rügen angebracht.

Familie Funke aus Niedersachsen ist Stammgast in Göhren. „Wir sind zum vierten Male hier und finden die Naturabenteuer-Angebote hervorragend“, sagt Vater Jörg. Ob Bastelnachmittage für die Kinder, Erkundungen mit Experten, Abenteuer-Ausflüge oder die Beobachtungen selten gewordener Uferschwalben – das Programm halte für jede Altersgruppe etwas bereit. Die Idee treffe ganz offenbar den Nerv vieler Gäste, die mehr wollten als Strandurlaub, sagt Nadine Förster. Die 27-jährige Rüganerin ist Chefin des Family Clubs. Die Tourismusmanagerin entwarf das Konzept für die in Deutschland einzigartige Kombination von Urlaub, Naturtourismus und Umweltschutz. Begleitet von Wissenschaftlern, Experten und Studenten aus aller Welt erleben die Gäste nun in Rügens „Bädereck“ Ausflüge in die weitgehend intakte Wildnis auf Deutschlands größter Insel.

Zum Beispiel eine Seepatrouille mit dem Kutter „Seedüwel“: Familie Funke hat sich entschieden, ihren nächsten Urlaubstag der Vogelwelt auf der Having zu widmen. Im Hafen von Seedorf wird die Familie an Bord von den Rangern Katharina und John begrüßt. Dann steuert Kapitän Mario Schmidt den fast 70 Jahre alten Zweimaster hinaus. Im Auftrag der Umweltstiftung WWF kreuzt der „Seedüwel“ durch das Vogelschutzgebiet. An Bord suchen Marie (8) und Julia (9) mit Fernrohren die Wasserfläche nach Fischadlern, Höckerschwänen, Silbermöwen und Kormoranen ab, während Mutter Petra das Sichtungsprotokoll ausfüllt. Jeder Fund wird registriert. Die Ergebnisse des Having-Monitorings sollen dem WWF zur Verfügung gestellt werden, deren Ornithologen aus den Daten Rückschlüsse auf das Verhalten und die Reaktionen der Küstenvögel ziehen wollen.

2005 hatten 3500 Urlauber die Umweltprojekte des Family-Clubs getestet, sagt der Geschäftsführer der AVR-Ferienanlagen Rügen, Georg Heissler. In diesem Jahr werden doppelt so viel erwartet. Nun werde geprüft, das nur für AVR-Gäste bestimmte Repertoire allen nach Göhren kommenden Urlaubern zugänglich zu machen. Ranger und Animateure konnten aus 25 Nationen wie Kanada, Spanien, Australien und Namibia gewonnen werden.

Quelle: Ostseezeitung 04.09.2006

Mission Naturschutz im Biosphärenreservat

1. August 2006

UrlaubsRanger erfüllen weltweit einzigartiges Naturschutzprojekt aktiv mit Leben

Was vor über einem Jahr auf der Halbinsel Mönchgut im Südosten der Insel Rügen seinen Anfang nahm, hat sich besonders in den letzten Wochen und Monaten zu einem absoluten Highlight in Sachen Aktivurlaub entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) und dem Naturschutzbund Rügen (NABU) initiiert, ist das vom AVR-Family Club Göhren ins Leben gerufene Projekt „UrlaubsRanger im UNESCO Biosphärenreservat Südost-Rügen“ eine echte Mission für den Naturschutz. Erwachsene, Jugendliche und Familien können an Land und zu Wasser Aktivurlaub mit Naturschutz verbinden, indem sie ihre Umwelt im Biosphärenreservat beobachten, ihre Befunde dokumentieren und dabei gleich noch etwas zum Schutz der besonderen ökologischen Gegebenheiten beitragen.

Ganz anderes gibt es beispielsweise in den Zicker Bergen zu entdecken, denn wer hier die Augen schließt, könnte glauben, Rügen wäre eine Insel im Mittelmeer: Zikaden verleihen dem südlichen Ende Rügens mit ihrem Zirpen das Flair einer sizilianischen Olivenplantage. Auch was die Temperaturen angeht kann es hier, im südlichen Teil des Biosphärenreservates Südost-Rügen, ziemlich heiß hergehen. Um die 70 Grad Celsius können in Bodennähe während der Sommermonate erreicht werden. Hitze, Trockenheit, Nährstoffarmut und hohe Sonneneinstrahlung machen diesen Lebensraum zu einem Extremstandort – Tiere und Pflanzen mußten erfinderisch sein, um überleben zu können. Fleischige Blätter etwa, Schutzpigmente, die wirken wie Sonnencreme, oder ein greisenhaftes, weißes Haarkleid schützen vor Austrocknung und Sonnenbrand. Nicht umsonst finden sich hier zahlreiche Arten, die auch im mediterranen Raum zu Hause sind: Oregano beispielsweise gehört dazu.

Nach diesen erstaunlichen Erkenntnissen heißt es flott zurück ins Beach Camp, wo UrlaubsRanger Jens zusammen mit seinen Gästen eine Lehmwand für die Schornsteinwespe in das Insektenhotel eingebaut hat. Hier hat sich inzwischen die Schornsteinwespe einquartiert, die, als „Tier der Woche“, das nächste Studienobjekt darstellt. Ihr bevorzugtes Baugebiet sind sonnige Lehmwände, in die sie mit ihren starken Kauwerkzeugen kleine Löcher nagt. Das herausgearbeitete Material klebt sie Schicht für Schicht wie einen Schornstein auf die Bruthöhle. Wer ein solches Kunstwerk zu Gesicht bekommen will, muß pünktlich sein. Denn die bizarren Konstruktionen lassen sich nur zwischen 14 und 15 Uhr bestaunen – danach räumt die Wespe den aufgetürmten Lehm wieder ab und verschließt damit das Nest, in das sie in der Zwischenzeit ihr Ei abgelegt und einen Vorrat an Raupen für ihre Larve verstaut hat. Angst vor den kleinen Tierchen muß niemand haben, denn obwohl sie Wespen sind, sind sie äußerst friedlich. Das Abenteuer UrlaubsRanger beginnt bereits in der unmittelbaren Umgebung von Göhren. Seltene Tier- und Pflanzenarten finden sich hier.

Am Göhrener Südstrand erwartet die Gäste eine imposante Uferschwalben-Kolonie. Hier ist ein scharfer Blick gefragt. Derzeit ist das Biosphärenservat Südost-Rügen mit seinen Steilufern einer der bedeutendsten Verbreitungsschwerpunkte der Uferschwalben an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Seitdem das Projekt UrlaubsRanger 2005 zusammen mit WWF und NABU aus der Taufe gehoben wurde, stehen die Steilwände am Göhrener Südstrand unter aufmerksamer Beobachtung. Zum Ende der Brutsaison des letzten Jahres hatten um die 300 Brutpaare ihre Brutröhren in die vegetationslosen Bereiche der Steilküste gegraben. In diesem Jahr führen die UrlaubsRanger abermals eine Zählung durch, denn die Populationsgröße kann sich mit schwankenden Umweltbedingungen rasch ändern. Die UrlaubsRanger sammeln somit wichtige Daten, mit denen der NABU den Schutz der Uferschwalben vorantreiben kann. So schön, lehrreich und nützlich kann Aktivurlaub im AVR-Family Club Göhren sein.

Weitere Informationen und Buchungsofferten
unter Telefon 03 83 08/6 66 60 oder www.avr.de
beim AVR-Family Club Göhren.

Quelle: rügen aktuell 08.06

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Urlaubsranger beginnen mit ihrer Arbeit

13. Juni 2006

Göhren. Urlauber können wieder auf Umwelterkundung gehen. Die Naturschutzwarte, zu denen Anima-teure aus Göhren gehören, erhielten durch Cathrin Münster (WWF) und Marlies Preller (NABU) zum Vogel- und Gewässerschutz rund um Göh­ren die nötigen Hintergundinfos, dann ging’s auf den Kutter „Seedü­wel”. Dort wiesen der Biochemiker John Lohr aus den USA (23) und der Ornithologe Jens Otto aus Viersen (26) unter Mithilfe der Göhrener Animateure Nadine Förster (27) und Patrick Geisler (30) die neu hinzuge­kommenen Kollegen und Ranger auf der Having ein. Hilfsmittel dabei sind der auf dem Schiff stationierte Ranger-Rucksack und Vogeltabel­len, auf denen die Gäste die mittels Fernglas erkundeten Vögel identifi­zieren und ihre Beobachtungen in Kladden eintragen können. Wetter- und Winddaten erhalten sie dafür von Skipper Mario Schmidt.
Auf der Having werden zusam­men mit Urlaubern regelmäßig See­vögel gezählt und nebenbei auch Schiffsbewegungen. Mit dem Moni­toring erstellt der WWF ein Gesamtbild, das im Internet regelmäßig publiziert die Grundlage für die wei­tere Bewertung der Having als Na­turschutzgebiet liefert. Auf der Ha­ving existiert eine einzigartige ge­meinsame und freiwillige Vereinba­rung zwischen Anglern und Sport­bootfahrern, um das sensible Rück­zugsgebiet für Seevögel weiterhin für alle offen zu halten. KOMA Ostseezeitung 13.06.2006

Foto: ostseh.de

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CoastWatch Europe im Mönchgut unterwegs

12. Juni 2006

Einzigartige Mischung aus Natur, Bewegung und Party im UNESCO-Biosphärenreservat

Wenn Familie Mustermann irgendwo in Deutschland in ihrem Einfamilienhaus mit dem Familienvan vor der Hofeinfahrt zur alljährlichen Urlaubsplanung am heimischen Kamin zusammenkommt, schlagen in schöner Regelmäßigkeit die Emotionen hoch. Wer von uns kennt nicht den sinnreichen Spruch: „Jedermann recht getan, ist eine Kunst die keiner kann!“. Familienvorstand Mustermann jedenfalls sieht sich vor die schier unlösbare Aufgabe gestellt, die Party- und Abenteuerlust seiner beiden Sprößlinge mit den eigenen Ansprüchen nach naturnaher Erholung sowie dem allgegenwärtigen Slogan seiner Angetrauten „Reisen bildet“, effizient und wunschgerecht zu kombinieren. Da Herr Mustermann seine Pappenheimer verständlicherweise mehr als gut kennt, hat er in weiser Voraussicht Vorsorge getroffen und unterbreitet dem Familienrat einen Vorschlag, der nicht ohne ist. Gab es da doch im vergangenen Jahr auf der Halbinsel Mönchgut im Südosten Rügens ein Modellprojekt namens „Urlaubsranger”. Von einem hiesigen Anbieter in Zusammenarbeit mit dem World Wide Fund for Nature (WWF) und dem Naturschutzbund Rügen (NABU) initiiert, ist das in seiner Form bisher in Deutschland einzigartig. Erwachsene, Jugendliche und Familien können an Land und zu Wasser Aktivurlaub mit Naturschutz verbinden, indem sie ihre Umwelt im Biosphärenreservat Südost-Rügen beobachten und ihre Befunde dokumentieren. Doch damit noch nicht genug. Weiß doch der Familienvorstand zu berichten, daß dieser Urlaub voll unter dem Motto „Natur, Bewegung und Party“ steht. Die Augen des Nachwuchses beginnen fragend zu leuchten. Wie soll das denn gehen; den ganzen Tag über nichts anderes als Surfen, Carpoeira, Beach-Volleyball, Radtouren, Bogenschießen, Lagerfeuer am Strand und Urlaubsranger-Abenteuer? Ganz einfach. Da WWF und dem NABU täglich die Ergebnisse von Wasserproben aus der Ostsee haben möchten, wegen der Badetouristen, der Fische und den Algen, gehen die Urlaubsranger mit einem traditionellen Marinekutter namens „Seedüwel“ auf „Patrouille“. Unter Anleitung einer Biologin wird Wasser aus verschiedenen Tiefen an Bord geholt und mittels PH-Streifen und verschiedener Flüssigkeiten analysiert. Biounterricht live, der Unterschied zwischen Nitrit- und Nitrat nun kein Buch mehr mit sieben Siegeln. Einmal auf See wird auch gleich noch erforscht und dokumentiert, ob seltene Wasservögel an Rügens Küste wieder heimisch geworden sind. Außerdem sollen die Tiere gezählt und ihre Lebensbedingungen untersucht werden. Die Teilnehmer an dem Projekt „Coast Watch Europe” lernen, daß der Mensch nur ein  Bewohner des „Lebensraumes Küste” ist. Die meisten Lebewesen im Küstenbereich erreichen keine zehn Zentimeter Länge. Angefangen bei den Strandflöhen und unterschiedlichen Mini-Krabben bis hin zu Stichlingen und Miesmuscheln. Interessant auch, daß das Baltisches Meer als Lebensraum im globalen ökologischen Gefüge besonders wichtig ist, denn die flache Ostsee (an der tiefsten Stelle nur 56 Meter) mit ihrem besonders niedrigen Salzgehalt, gibt es auf diesem Breitengrad kein zweites Mal. Mutter Mustermann ist begeistert! Papas Kronsohn mault, was den mit Sport wäre. Bitteschön, eine Partie Nacht-Beach-Volleyball oder eine Nachtwanderung mit Schrei-Contest samt Eierlauf über unebenen Waldboden sowie ein Exkurs über indianische Jagdmethoden auf einer niegelnagelneuen Bogenschießanlage gefällig?! Der Kronsohn interveniert nochmals kleinlaut; Abenteuer sollte man bittschön wohl doch auch im Urlaub erleben dürfen, oder? Aber sicher, wie wäre es beispielsweise mit einer Piratentour? An Bord des „Seedüwel“ gilt es herauszufinden, in welcher Uferregion der legendäre Störtebeker-Schatz vergraben liegt. Natürlich erst einmal nicht genau und deswegen gilt es Umgraben, Rechnen und Nachmessen, denn des Likedeelers Revier war nicht eben gerade besonders klein. Nach der erfolgreichen Bergung der Schatzkiste zeigt sich schnell, daß die Vorhängeschlößer noch gängig sowie Störtebeker und Konsorten in weiser Voraussicht seinerzeit ein reichhaltiges Sortiment an neumodischem Naschwerk, Malbüchern und Bällen vor den Pfeffersäcken der Hanse in Sicherheit gebracht haben. Jetzt ist die Abstimmung zum Urlaub 2006 im Familienrat nur noch Formsache. Vater Mustermann hat das schier Unglaubliche vollbracht; sein Vorschlag geht ohne Gegenstimme im Familienrat durch. Ein Novum; zweifelsohne! Zwar hat ihn keiner so direkt nach seinen Wünschen befragt, aber das Familienoberhaupt hat sich schon längst seine individuellen Boots- und Angeltouren parat gelegt und wird sich auch von seinem Schnorchelkurs oder dem Grillabend am Lagerfeuer nicht abbringen lassen. Jetzt bleibt ihm bloß noch, per Telefon unter 038308/66660 oder im Internet unter www.avr.de beim AVR-Family Club Göhren zu buchen. Ach ja, fast hätten Mustermanns noch ohne Familienhund Bello geplant; der darf aber sowieso mit, daran gab es von Anfang an für niemanden auch nur den leisesten Zweifel!

rügen aktuell 05.06

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Seedüwel nach Rügen überführt

9. Juni 2006

Büsum/Seedorf (ostSeh). Leicht dürfte es dem pensionierten Lehrer Gerd Weber aus Büsum an der Nordseeküste nicht gefallen sein, sich von seinem ‚Schätzken‘ zu trennen. Denn der 1938 erbaute Marinekutter namens Seedüwel hat ihn zehn Jahre auf der dortigen Bootswerft beschäftigt, wo der zwischenzeitlich traditionell mit Gaffel und Besan bestückte Zweimaster auf der Reparaturpier lag. Nun ist der Seedüwel, ursprünglich 1938 als zivil getarnter Marinekutter gebaut und gar im Krieg mit Flugabwehrgeschütz ausgestattet, nach seiner Zeit als Fischkutter und dem gerade noch umgangenen Schicksal des Abwrackens 1993 nochmals zu neuem Leben erweckt worden. Aus der Kuttergeschichte leitet sich wohl auch der etwas kriegerische Schiffsnamen in Anlehnung an das Kaperschiff des Grafen Luckner her.

Die Büsumer Werner Kornwebel als Elektriker und Maschnist Martin Weber, die von zahllosen Bau-Einsätzen das Innenleben des Kutters kennen, fuhren daher nach über zehnjähriger Liegezeit die Strecke zur Sicherheit mit. Georg Heissler von der Appartmentvermittlung Rügen (AVR) und Mario Schmidt als Skipper (ehemals Weltumrunder auf Sposmoker) überführten mit einer kleinen Mannschaft den 17-Meter-Kutter vom bis zum 8. Mai von Büsum nach Seedorf. Dort soll er auch für die Appartementvermittlung Rügen (AVR) aus Göhren für die Neue Aktion Urlaubsranger mit Touristen die Having erkunden. Mit im Boot dann WWF und NABU. Gar nicht so unpassend die Konversion des frühren Marinekutters in der Zeit des allgemeinen Gedenkens vor diesem Hintergrund betrachtet, meinte auch ‚Smut Otto‘, der ebenfalls auf diesem Weg nach langer Reiseabstinenz sein heimatliches Rügen wieder auf dem Seeweg eroberte und sich in Göhren niederlässt.

Auf ihrer Fahrt über Kiel, LaBoe, den Nordostsee-Kanal und Fehmarnbelt bis Warnemünde, Stralsund und im letzten Schlag durch den Rügendamm nach Seedorf hatte die Besatzung doch die eine oder andere Aufgabe zu bewältigen. Man merkte, dass der Zweimaster mit klassischer Besegelung zwar zehn Jahre auf der Bootswerft lag, jedoch der 300 PS-Mecedesmotor wenig gelaufen war. Fünf Knoten im Schnitt schafft das 40 Tonnen-Schiff jedoch auch unter Segeln spielend, kann die neue Besatzung nun berichten. Und der Dieselverbrauch liegt auch dank der Windkraftanlage für Energie nur bei rund zehn Litern die Stunde.

Solche Nachrichten versüßen Gerd Weber seinen doch nicht ganz so leichten Abschied. Denn er bleibt in Büsum ohne sein kleines Lebenswerk zurück. Doch als Bonbon bleibt ihm, dass der erst einmal für zwei Jahre nach Rügen vercharterte Kutter immer für ihn bereit steht und er so auch erstmals nach Seedorf/Rügen in den neuen Heimathafen des Seedüwel kommen wird. Jetzt hat Weber ja Zeit dafür und kann begutachten, wie sich die Arbeit der letzten zehn Jahre mit seinen drei Söhnen im täglichen Einsatz bewährt. Und Geschäftsführer Georg Heissler ist nach dem Überführungsturn begeistert. „Es hat sich gelohnt, so lange nach einem Ersatz für unseren Kutter ‚Lütt Matten‘ zu suchen. Nun kommen die Umbauten für den Germanischen Lloyd und die SeeBG. Und dann kann das Projekt starten.“

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