Jetzt habe ich schon den ersten Blogeintrag geschrieben, ohne mich richtig vor zu stellen, so sehr hat es mir in den Fingern gejuckt. Ich bin Jenni Duckwitz und die Urlaubsrangerin für die neue Saison 2022. Ich habe an der Universität Greifswald „Landschaftsökologie und Naturschutz“ studiert und mich dabei in die Gewässerökologie verguckt. In einen Praktikum am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung schaute ich mir u.a. die Goldlöckchen am Po von Pilaria und die Kiemen von Eintagsfliegen an. Um genau zu sein beschäftigte ich mich mit Makrozoobenthos. Als Makrozoobenthos werden alle wirbellosen tierschen Organismen bezeichnet, die die Gewässersohle besiedeln. Um den Bogen perfekt zu machen schrieb ich meine Bachelorarbeit über Makrophyten (Wasserpflanzen). Aber auch die Landpflanzen, Amphibien und Vögel haben mir es angetan. Wenn ihr also jemanden seht, der knietief im Tümpel steht oder mit einem Fernglas den Himmel absucht, sprecht mich gerne an und wir gucken zusammen!
Nein, aber genau das glaubten viele Menschen in früheren Zeiten, wenn sie den Fruchtstand einer Kuhschelle sahen. Der seidig glänzende Schopf verlieh der Pflanze eine unheimliche Aura. Heute ist die Wiesen-Kuhschelle, auch Küchenschelle genannt, der absolute Star auf dem Dünenabschnitt zwischen Göhren und Baabe. Ihren Namen verdankt das Hahnenfußgewächs der Form seiner halb geschlossenen Blüten die an Glöckchen oder an eine Kuhschelle erinnern. Die Verniedlichungsform des Wortes Kuh – „Kühchen“ – hat der Pflanze den Namen „Küchen“-Schelle eingehandelt. Es wird also niemand in der Küche verhauen und es klingelt auch nichts beim Kochen. In Mecklenburg-Vorpommern kommt die Wiesen-Kuhschelle in lichten Kiefernwäldern, Küsten- und Binnendünen sowie auf Magerrasen vor. Durch Nährstoffeinträge und Lebensraumverlust ist sie extrem selten geworden. In der Rote Liste Mecklenburg-Vorpommern ist die Wiesen-Kuhschelle deshalb als stark gefährdet gestuft. Welch ein Glück also, dass wir diese Rarität noch bei uns bestaunen dürfen
In dieser Woche fanden die letzten Robbenfahrten statt und somit ist es an der Zeit die Ergebnisse etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch wenn das langjährige Citizien-Science Projekt diese Saison Korona-bedingt kurz ausgefallen ist, durften wir zusammen mit der Weißen Flotte 16 mal zum Großen Stubber fahren. In dem Zeitraum von 26.07 bis 21.10.2021 haben wir insgesamt 30 und im Durchschnitt 1 – 2 Ostsee-Kegelrobben gesichtet. Da wir auch viele stürmische Tage hatten, sind 10 Robbenfahrten ausgefallen. Letztes Jahr wurden im Durschnitt 5-6 Ostsee-Kegelrobben gesichtet. In dem folgenden Diagramm ist die Anzahl der Ostsee-Kegelrobben für die Saision 2021 sowie die ausgefallen Fahrten in gelb-hinterlegt zu sehen.
Abschließend können wir sagen, dass wir diese Saison nicht sehr viele Ostsee-Kegelrobben beobachten konnte. Unsere gesammelten Daten werden nun weitergeleitet an unsere Partner: UNESCO Biosphärenreservat Südost-Rügen, Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Bundesamt für Naturschutz und Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie.
Die Insel Rügen lädt vom 02. Oktober bis 23. Oktober 2021 zu spannenden Radtouren und vielfältigen Sportaktivitäten ein. Es ist Zeit an uns zu denken und die Natur zu erleben. Die Wanderung Perd zu Perd ist ein Strandspaziergang von Göhren bis Thiessow. Der Panoramablick über die Halbinsel Mönchgut von der Kirche Göhren ist unser Startpunkt. Wir werden nicht nur die leeren Bruthöhlen von den Uferschwalben begutachten, sondern auch den Lobbe Hacken umrunden. Die Uferschwalben sind schon wieder in ihre Winterquartiere geflogen. Auf der Wanderung werden wir die verschiedenen Muschel- und Algenarten kennenlernen. Unser Ziel ist der Lotsenturm am Südperd um nochmal zurückzublicken, wo wir Frühs losgelaufen sind. Also wenn Du Freude am Wandern hast und die gute Meeresluft atmen möchtest, begleite mich auf der Wanderung Perd zu Perd.
Die Sommerferien sind zu Ende und somit auch unser kleines Beachmonitoring im Zusammenhang mit der Urlaubsranger Veranstaltung „Auf den Spuren eines Eindringlings – die Brackwasser-Trogmuschel“. Die Kinder haben mit der Quadratmethode die Häufigkeit der einzelnen Muschelarten am Nordstrand Göhren erfasst. Dabei wollten wir die folgenden Forschungsfragen beantworten:
Welche Muschelart ist am häufigsten am Strand vorzufinden?
Sehen wir eine Zunahme der Brackwasser-Trogmuschel über den Zeitraum des Monitorings?
Die Quadratmethode wurde ausgewählt, da wir nicht alle Muscheln am Strand zählen können. Deshalb behelfen wir uns mit dieser quantitativen Methode zur Erfassung einer Stichprobe mit einer definierten Größe. Zu diesem Zweck grenzen wir eine bestimmte Fläche ab und verwenden ein Quadrat aus Kunststoff. Alle Muscheln in diesem Quadrat werden dann gezählt und notiert. Insgesamt wurden 10 Transekte bei dieser Untersuchung im Zeitraum zwischen 22. Juni bis 31. August durchgeführt.
Hier sind unsere Ergebnisse:
Die Herzmuschel kommt am häufigsten am Nordstrand von Göhren vor. Sie wurde 493-mal gezählt.
Die Miesmuschel ist die zweithäufigste Muschelart an diesem Strandabschnitt. 170 Miesmuscheln wurden notiert.
Die Rote Bohne, die Sandklaffmuschel und die Brackwasser-Trogmuschel kommen nur vereinzelt vor am Strand.
Die Brackwasser-Trogmuschel wurde insgesamt nur zwei Mal gezählt.
Anhand dieser Ergebnisse können wir schließen, dass die Herzmuschel den Nordstrand von Göhren erobert hat. Die Brackwasser-Trogmuschel ist noch sehr vereinzelt am Nordstrand vorzufinden und demnach sind weitere Datenerhebung notwendig, um herauszufinden, wie sich die Muschelart verbreitet und die anderen Muschelarten beeinflusst. Vielleicht ist im nächsten Jahr oder über den nächsten Jahren eine andere Muschelart dominant am Nordstrand von Göhren.
Heute werden wir wieder von Schaprode Richtung Pramort mit der MS Gellen fahren. Dabei werden wir nicht nur die Insel Hiddensee, sondern auch die Insel Bock passieren. Während der Kranichfahrt kann die beeindruckende Landschaft des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft bestaunt werden. Unsere Region Rügen-Bock ist der bedeutendste Kranichrastplatz in Europa. Die Grau Kraniche, die hier bei uns Rast machen, folgen dem westeuropäischen Zugweg. Dieser erstreckst sich von Skandinavien über Polen und Deutschland über die Niederlande nach Frankreich bis zum Ziel Spanien bzw. Nordafrika. Von September bis November ziehen rund 60.000 Kraniche durch das Nationalparkgebiet. Die Art der Übernachtungsplätze ist vielseitig. Es gibt die flachen Boddengewässer und Windwattflächen bis zu wiedervernässten Moorflächen und überstauten Wiesen in dieser Region. Der Grau Kranich, Grus grus, kann bis zu 1,30 m groß werden und ist an der auffälligen schwarz-weißen Kopf- und Halszeichnung, die federlose rote Kopfplatte sowie dem grauen Gefieder erkennbar. Neben den äußerlichen Merkmalen kann der Storchenvogel auch an dem schallenden Klang seiner Rufe, die einer Trompete ähneln, erkannt werden.
Gestern ist die Kleine Freiheit wieder einmal ausgefahren mit dem Ziel die Ostsee-Kegelrobben am Großen Stubber zu beobachten. Mit dem gestrigen Tag fanden die Robbentouren zum 9ten Mal statt. Gestern haben die großen und kleinen Hobby-Wissenschaftler vier Ostsee-Kegelrobben gesehen. Der Wind hatte eine Stärke von 3 bft und der Wasserpegel war 501 cm hoch. Bei neun durchgeführten Fahrten in dieser Saison wurde im Durchschnitt eine Ostsee-Kegelrobben gesichtet.
Hast Du auch Lust bekommen unser langjähriges Monitoringprojekt zu unterstützen? Dann komm an Bord am Montag oder Donnerstag und werde zum Wissenschaftler!
Fischernetze, Verschmutzung der Meere und Lärm bedrohen die Meeressäugetiere in der Ostsee. Viele Schweinswale und Robben verenden unbeabsichtigt als Beifang in Stellnetzen an der deutschen Ostseeküste. Das Deutsche Meeresmuseum Stralsund gibt an, dass mehr Schweinswale in den Fischernetzen sterben, als Kälber geboren werden. Das Problem ist, dass die Fischernetze nicht von den Schweinswalen geortet werden können. Die Netze bestehen aus sehr dünnen Nylonfaden, der den Schall nicht ausreichend reflektiert, sodass die Tiere direkt ins Netz schwimmen, sich verfangen und ertrinken. Die Robben suchen nach Nahrung, verfangen sich und erleiden das gleiche Schicksal, wie die Schweinswale. Nicht nur die Fischernetze, sondern auch Lärm oder die Verschmutzung der Meere bedrohen die Schweinswale und die Robben. Es fließen viele Umweltgifte aus Landwirtschaft, Industrieabwässer oder Müll in die Ostsee. Diese giftigen Substanzen gelangen über die Nahrung in den Organismus des Tieres und reichern sich an. Die Folgen können z.B Reproduktionsstörungen sein. Weiterhin gibt es verschiedene Lärmverschmutzungen, wie die Geräusche von Schifffahrt, die Rotoren von Windenergieanlagen oder die Erbauung einer Offshorewindkraftanlage. Diese Lärmquellen können nicht nur Probleme bei der Orientierung hervorrufen, sondern auch das Gehör schädigen. Zusammengefasst sind die Populationen der heimischen Meeressäugetiere von vielen anthropogene Bedrohungen beeinflusst.
Um mehr Informationen zum Thema zu erhalten folge den Link zu einer interaktiven Infografik.